Viel Beifall für virtuose Künstler

Bad Homburg (ks). Das Foyer des Kurtheaters ist nicht besonders ansprechend, wird aber immer dann zu einem anheimelnden Ort, wenn der Kulturkreis dort zu seinen Konzerten mit jungen Künstlern einlädt. Der Vorsitzende Axel Knop und der künstlerische Leiter Rolf Kohlrausch konnten gerade noch rechtzeitig vor dem neuerlichen Lockdown zu einem Duo-Abend mit Andreas Schmalhofer am Violoncello und Yu Nitahara am Klavier einladen, der begeistert hat. Das Publikum war nach Corona-Regeln wieder gut im Raum verteilt worden und achtete auch brav auf Abstand.

Am Anfang des Abends stand die Sonate für Klavier und Violoncello op. 102 Nr. 2 in D-Dur von Ludwig van Beethoven, und die beiden Künstler erwiesen ihm damit zu seinem 250. Geburtstag ihren Respekt. Das genaue Geburstsdatum Beethovens ist zwar nicht bekannt; man weiß jedoch, dass er am 17. Dezember 1720 getauft wurde.

Dem sanften „Allegro con brio“ des ersten Satzes der Sonate, in dem das Cello den Ton angeben darf, folgte der lebhaft-fröhliche und gefühvolle zweite Satz mit der Anweisung „Adagio con molto sentimento d’afetto“, der in das zwar lebhafte, aber eher meditative Fugato des letzten Satzes überleitete. Klänge, die an Glocken erinnerten, setzten besondere Akzente. Variationsreich bot sich Camille Saint-Saëns’ Sonate Nr.1 in c-Moll dar. Im ersten, lebhaften Satz hatte das Cello den düster-melancholischen Part, während sich das Klavier heller und „leichter“ einmischte. Ruhig und „gelassen“ bot sich das Andante dar, „romantisch“ garniert mit mehrfach variierten Anklängen an das Lied „der Mond ist aufgegangen...“, um schließlich im letzten Satz Allegro moderato lyrisch-ruhig auszuklingen. Auch diese ausdrucksstarke Sonate wurde von den beiden Künstlern bravourös dargeboten.

Das schöne Konzert, in dem sich klassische, romantische und moderne Elemente vereinten, endete mit den Liedern „Minnelied“, „Feldeinsamkeit“ und „Wie Melodien zieht es mich“ von Johannes Brahms. Auch sie fügten sich in die besinnliche Stimmung ein, die auch gut in diese spannungsreichen Zeiten gepasst hat. Es gab viel Beifall für die virtuosen Künstler, die beide schon viele renommierte Preise gewonnen haben. Das perfekt harmonierende Duo bedankte sich mit dem Wiegenlied „Guten Abend, gute Nacht...“ von Johannes Brahms, das die Zuhörer durch die Nacht begleitet hat.

!Das nächste Konzert des Kulturkreises ist für 2. Februar 2021 geplant. Malin Goslar wird Werke von Mozart, Mendelssohn, Schumann und Skrjabin spielen.



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