Wandel herbeiführen und die Welt etwas besser machen

Bad Homburg (hw). Natürlich geht es nicht ohne, aber der ökonomische Erfolg steht nicht an erster Stelle. Social Entrepreneurs werden davon angetrieben, Wandel herbeizuführen und dabei die Welt etwas besser zu machen. Sie folgen ihrer Mission und gewinnen dabei Mitarbeiter und Kunden.

Das accadis Institute of Entrepreneurship, eine vom Bad Hamburger Unternehmernetzwerk „groundr“ unterstützte Forschungseinrichtung an der accadis Hochschule, widmet sich dem Unternehmertum. Gründungs- und Nachfolgeprozesse stehen im Fokus. Und eines der aktuellen Forschungsthemen blickt hinter die Kulissen des Social Entrepreneurship.

Ein Social Enterprise ist ein Unternehmen, das sich ökonomischer Wertschöpfung bedient, um soziale Verbesserungen zu erreichen. Damit sind Zielkonflikte quasi im Unternehmens-Gen verankert. Nicht immer werden ökonomischer Erfolg und sozialer Anspruch reibungslos Hand in Hand gehen. Dann ist das passende Judgement des Social Entrepreneurs gefragt. Dieser folgt einer dualen Mission: ökonomische Nachhaltigkeit (Erzielen und Verteidigen eines Wettbewerbsvorteils) und soziale Zweckerreichung (Aufbau und Erhalt der eigentlichen Existenzberechtigung). ,,Die erste lnterviewreihe“, so Dr. Andreas Walkenhorst, Leiter der accadis Institute of Entrepreneurship, „legt aber nahe, dass der soziale Unternehmer deutlich stärker vom Willen zur Veränderung als vom ökonomischen Erfolg motiviert wird.“ Das macht Mut, aber lohnt sich das auch?

Grundsätzlich gelten für ein Social Enterprise die gleichen Regeln wie für „normale“ Unternehmen – mit der möglicherweise zusätzlichen „Belastung“ des sozialen Anspruchs, der sich zum Beispiel in besondere Anforderungen an Beschaffungsprozesse oder engagierteren Formen der Zusammenarbeit niederschlagen kann. In einer Dimension aber kann der Social Entrepreneur punkten. Wenn es um die wichtige Dimension der Mitarbeiterakquise geht, können Social Enterprises die Nase vorn haben. Es wächst eine Generation junger Berufseinsteiger heran, die ihren eigenen Umwelt- und Sozialanspruch ernst nehmen. Unternehmen, die sich einer guten Sache verpflichtet haben, werden einfacher junge Talente für sich gewinnen können – und diesen durch Ansprache deren intrinsischer Motivation bessere Leistungen entlocken und eine höhere Loyalität erzielen können.

Gerade dieser letzte Themenbereich steht aktuell im Fokus der accadis-Entrepreneurship Forschung. Zahlt es sich (mittlerweile) auch ökonomisch aus, ein sozialer Unternehmer zu sein? Die ersten Forschungsergebnisse deuten auf ein klares Ja hin.



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