Im Weinbergsweg haben jetzt Radfahrer Vorrang

Bei strahlendem Sonnenschein eröffnen (v. l.) Lucia Lewalter-Schoor, Alexander Hetjes und Nina Lassnig die Fahrradstraße. Foto: md

Bad Homburg (md). Premiere am Donnerstag auf dem Weinbergsweg: Eröffnet wurde die erste Fahrradstraße in der Kurstadt. Sie soll in Zukunft den Radfahrern auf der Strecke zwischen Kisseleffstraße und Seedammweg besondere Rechte gegenüber Autofahrern einräumen. Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor und die Fahrradbeauftragte der Stadt, Nina Lassnig, weihten die Straße feierlich mit einem „Scherenschnitt“ ein.

„Im Stadtentwicklungskonzept für das Jahr 2030 wird der Ausbau der Fahrradfreundlichkeit ganz groß geschrieben“, erklärte Hetjes, „so haben wir uns entschieden, diese von Radlern frequentierte Straße sicherer zu gestalten.“ Die Fahrradstraße ist Teil des Verkehrskonzepts für Bad Homburg, das die Stadt nach und nach noch attraktiver für Radfahrer machen soll. Dieses Jahr stand ein Budget von 200 000 Euro zur Verfügung. Geld, das laut OB erst einmal in schnell umsetzbare Projekte investiert worden sei. So sind beispielsweise einige Einbahnstraßen nun für Zweiradfahrer geöffnet worden, und auch an den Ampeln wurden Anpassungen vorgenommen, so dass es nun weitere Haltestreifen für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer gibt. Auch die Fahrradstraße ist Teil dieser Maßnahmen. „Auf dem Straßenabschnitt findet sich die auffällige blaue Markierung mit dem Schriftzug ,Fahrradstraße‘ fünfmal“, erläutert Lassnig, „hier müssen sich die Autofahrer komplett an die Radler anpassen.“

Dies bedeutet auch, dass die Radfahrer in Reihen nebeneinander fahren dürfen, ihr Tempo beliebig variieren können und nicht unbedingt am rechten Straßenrand fahren müssen. Autos müssen sich dem Verhalten der Radler anpassen und sich an die vorher schon bestehende Geschwindigkeitsregulierung von 30 Kilometer pro Stunde halten. „Die Entscheidung, das Projekt hier umzusetzen, resultiert aus der umliegenden Infrastruktur“, sagte Lassnig. Die Maria-Ward-Schule und das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium liegen in unmittelbarer Nähe der Radstraße, und viele Schüler fahren hier morgens und nach Schulschluss mit dem Rad entlang. Die neue Regelung soll den Verkehr für die Radfahrer sicherer gestalten und den Schülern offiziell das Recht einräumen, auch nebeneinander fahren zu dürfen.



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