„Wir wollten den Kindern und Jugendlichen etwas zurückgeben“

Fröhliche Eisläufer und begeisterte Zuschauer am vergangenen Wochenende: Ein großer Erfolg war der „Eiswinter Bad Homburg“ – die Stiftung Historischer Kurpark wollte besonders den Kindern und Jugendlichen in der Pandemie unbeschwertes Vergnügen bieten. Foto: a.ber

Bad Homburg (a.ber). Ein festlicher Abschluss der Saison, wie in früheren Jahren, war am Sonntag auf der Eisbahn im Kurpark nicht möglich. Doch der Betreiber der Bahn, Arndt Stuckart, und Kurdirektor Holger Reuter von der Stiftung Historischer Kurpark sind gleichermaßen zufrieden und begeistert: „Wir sind froh, dass wir die Bahn trotz der Corona-Entwicklung offenhalten konnten, und die glücklichen Kindergesichter haben alle Mühe wettgemacht!“ Der Eiswinter Bad Homburg mit Eislaufen und Eisstockschießen vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad zog seit 18. November 2021 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Kurstadt und Umgebung an.

15 400 Eisläufer hat der Initiator und verantwortliche Ausrichter des Eiswinters, die Stiftung Historischer Kurpark, am Ende gezählt. „Das sind nur unwesentlich weniger als wir im Rekordwinter 2019/20 erreicht haben“, sagt Kurdirektor Reuter. Bei der Planung im September 2021 sei allen Beteiligten unklar gewesen, wie sich die Lage entwickeln würde. Dennoch habe er dafür plädiert, das Wagnis einzugehen, die Bahn aufzubauen und „den Kindern und Jugendlichen, die in der Pandemie unverhältnismäßig viel zu tragen haben, etwas zurückzugeben“, so Reuter. Unter freiem Himmel, mit Hygieneregeln und der Beschränkung, dass sich nicht mehr als 100 Menschen gleichzeitig auf der Rundbahn tummeln dürfen, seien sowohl das Eislaufen für Klein und Groß mit Musik wie auch Eisstockschießen, die Jukebox mit Wunschhits der Besucher und das „Eisleuchten“ mit mitgebrachten eigenen Leuchtmitteln ein herausragender Erfolg gewesen.

Arndt Stuckart, der Betreiber der Eisbahn im Kurpark, hat mit seinen Mitarbeitern während der Öffnungszeiten zuverlässig dafür gesorgt, dass alles geordnet ablief – und das an allen 54 Tagen Betrieb ohne Ruhetag. „Abends und morgens vor Beginn präparieren wir die Piste, das dauert je nach Wetterlage und Außentemperatur unterschiedlich lang“, erzählt Stuckart, der aus der Nähe von Köln kommt und sich vor elf Jahren als Eisbahn-Betreiber selbstständig gemacht hat. Seit die Stiftung Historischer Kurpark vor sechs Jahren die 580 Quadratmeter große Eisfläche mit Equipment anschaffte, betreut Arndt Stuckart die Attraktion vor der romantischen Kulisse der Francois-Blanc-Spielbank und des Kaiser-Wilhelms-Bads im Winter und ist die ganze Zeit am Ort. Ob es an Corona lag, weiß er nicht, aber diese Saison sei meistens montags mehr los gewesen als sonntags, sagt er. Auch die Gastronomie um die Bahn an der Brunnenallee, die Gambrinus-Wirt Michael Thalhofer anbot, habe viele zusätzliche Spaziergänger angezogen.

Für Holger Reuter ist die Eröffnung des Eiswinter Bad Homburg immer „wie das Öffnen des ersten Türchens am Adventskalender – das ist für mich ein Zeichen weihnachtlicher Erwartung“. Aus seinem Besucherzimmer im Kaiser-Wilhelms-Bad hat der Kurdirektor sich auch in diesem Jahr wieder begeistert jeden Tag das bunte Treiben auf der Eisbahn angeschaut und „das besondere Flair, das für mich einfach zu Weihnachten gehört“ beim Gang rund um den Kaiserbrunnen selbst genossen. Dankbar sei er, so Reuter, für die Sponsorengelder der Spielbank und der Taunus Sparkasse, die zuverlässig den Eiswinter jedes Jahr unterstützten.

Am vergangenen Wochenende kamen Hunderte, angezogen durch den Schneefall und Sonnenschein am frühen Samstagmorgen, und ließen sich auch von dem folgenden Tauwetter mit Matsch und Pfützen auf der Brunnenallee nicht abhalten, an den Stehtischen vor den Restaurant-Chalets einen Glühwein zur Bretzel zu genießen und den kleinen Schlittschuhläufern, die mit vorsichtigen Schritten trippelten, ebenso wie den Jugendlichen zuzuschauen, die schnell und schnittig begeistert ihre Runden zogen.



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