Eine Zeit der Umkehr und Buße

In der österlichen Bußezeit sind die Kreuze in der Kirche verhüllt. Foto: St. Marien

Bad Homburg/Friedrichsdorf (hw/fw). Die österliche Bußzeit oder auch Fastenzeit 40 Tage vor Ostern ist eine alte Tradition seit dem 4. Jahrhundert in der Kirche. Sie führt auf das Fest des Lebens, Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu hin. Sie ist eine Zeit der Neuorientierung.

In den Gemeinden der Pfarrei St. Marien Bad Homburg-Friedrichsdorf wird diese besondere Zeit vor Ostern ab Aschermittwoch durch zwei große Themen gekennzeichnet sein: Zunächst ist es eine Zeit der Umkehr und der Buße und somit der spirituellen Erneuerung der Kirche, der Gemeinden und des einzelnen Christen sowie eine Zeit der sozialen Tat.

Am Aschermittwoch empfangen Gläubige als Zeichen der persönlichen Umkehr und der Buße das Aschenkreuz. Auch in diesem Jahr wurde durch die gegenwärtige Hygieneordnung die Asche kontaktlos auf den Kopf gestreut mit den biblischen Worten: Kehre um und glaube an das Evangelium. Dieser Ritus wurde in allen Gottesdiensten vollzogen.

Am ersten Fastensonntag, 6. März, wird ein Brief des Bischofs an die Gemeinden zu aktuellen Themen und zur spirituellen Erneuerung in allen Gottesdiensten verlesen. Außerdem ist am 6. März der jährliche Tag des Gebets, an dem die Eucharistie zur stillen Anbetung ganztägig bis zur festlichen Schlussandacht um 17 Uhr ausgesetzt ist.

Die persönliche Einladung zur Umkehr geschieht in den Bußgottesdiensten, die am Ende der Fastenzeit in Friedrichsdorf und Bad Homburg angeboten werden. Einen internationalen Kreuzweg mit der kroatischen, philippinischen, italienischen und indischen Gemeinde hat die Pfarrei für Samstag, 9. April, um 15 Uhr im Kleinen Tannenwald vorbereitet.

Die soziale Tat als Zeichen der Umkehr, ist die „Soli-Brot-Aktion“ am 27. März in St. Marien und am 3. April in St. Bonifatius. Hier werden kleine Brote mit einem Solidaritätsbeitrag zugunsten der großen Misereor-Aktion der Katholischen Kirche in Deutschland ausgegeben. Hiermit werden soziale Projekte in unterentwickelten Ländern durch nicht staatliche Institutionen unterstützt. Die Misereorkollekte wird in allen Kirchen am Samstag und Sonntag, 2. und 3. April, gehalten.

Die Kirchenmusik will Menschen zum solidarischen Gott in Leiden und Schmerzen führen und wird durch eigens gestaltete Gottesdienste am 3. April um 11 Uhr in St. Bonifatius und durch ein kirchenmusikalisches Konzert am 20. März mit „LaCappella“ in St. Marien führen. An den Fastensonntagen werden die Orgelnachspiele in St. Marien mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Georg Schumann und Johann Ludwig Krebs auf die Zeit der Umkehr und Buße hinführen. Zu jedem der Fastensonntage werden für Kinder und Erwachsene spirituelle Impulse unter dem Thema „Zahlen in der Fastenzeit“, die durch die Familienkirche Herz Jesu gestaltet wurden, in allen Kirchen ausliegen.

„Die Kirchenräume werden in dieser Zeit sehr reduziert gestaltet sein, und die alte Tradition des Bilderfastens wird durch das Hungertuch aufgenommen werden“, heißt es. Außerdem werde die Eucharistie am Fastensonntag mit einfachen Hostienschalen und Kelchen aus Keramik gefeiert, auf die vergoldeten liturgischen Gefäße werde verzichtet.

„Die katholische Kirche als Ganzes braucht eine dringende äußere und innere Reform, um für Menschen wieder neue Lebenshilfe und Orientierung zu sein. Dafür brennt in der Stadtpfarrkirche St. Marien für alle Gemeinden ab Aschermittwoch eine Kerze als Zeichen der Umkehr in Wort und Tat“, heißt es in einem Schreiben von St. Marien.

Nähere Hinweise zu der österlichen Bußzeit werden im Internet unter www.katholisch-badhomburg-friedrichsdorf veröffentlicht.



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