Viel Lob für das „Gedächtnis von Dornholzhausen“

Bad Homburg (eh). Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens hatte der Geschichtskreis Dornholzhausen zu einem Empfang ins Haus Luise eingeladen. Der Einladung waren viele Interessierte gefolgt.

Stadthistorikerin Gerta Walsh hatte im Jahr 1999 in ihrem Festvortrag zum 300-jährigen Jubiläum nach dem Eintreffen der Waldenser aus dem Piemont in Dornholzhausen in der Waldenserkirche den Dornholzhäusern vorgeworfen, dass sie keinen Geschichtsverein hätten. Dr. Christian Weizmann saß damals in der Waldenserkirche, hörte die Kritik und dachte sich „Dir werde ich’s zeigen“. Kurz darauf trafen sich mit Dr. Weizmann zehn Personen im Gemeindehaus, wo ein Neun-Punkte-Plan beschlossen wurde. Punkt eins lautete: „Die Aufgabe des Geschichtskreises besteht darin, die Geschichte Dornholzhausens von der ersten über die zweite Gründung (Aufnahme der Waldenser) bis in die Gegenwart zu erforschen und zu dokumentieren sowie dies durch Publikationen, Vorträge, Führungen und andere Veranstaltungen in die Öffentlichkeit zu tragen.“ Außer der Waldenser-Vergangenheit wurde Heimatforschung betrieben, Publikationen wurden veröffentlicht, Kulturreisen und regelmäßige Treffen organisiert.

Beim Empfang zum 20-jährigen Bestehen freute sich Dr. Christian Weizmann auf den Auftritt des Gesangvereins Liederkranz Dornholzhausen. Zum ersten Mal sang der Chor auf Französisch. Weizmann war nach dem Vortrag begeistert. Die Vorsitzende der Deutschen Waldenservereinigung, Dorothea Vinçon, gratulierte dem Geschichtskreis per E-Mail zum Jubiläum, und Oberbürgermeister Alexander Hetjes nannte ihn einen „besonderen Verein“. „Sie sind das Gedächtnis des Stadtteils.“ Er betonte, dass der Geschichtskreis seine Recherchen nicht staubtrocken betreibe, sondern mit Liebe zum Detail. „Sie verpassen dem Stadtteil ein lebendiges Gesicht.“

Ein weiterer Programmpunkt der Jubiläumsfeier war die „Übergabe des Staffelstabs“ an die neue Vorsitzende des Geschichtskreises Dornholzhausen, Ulrike Koberg, durch Dr. Christian Weizmann. „Ich habe das 20 Jahre lang gemacht, das ist genug“, sagte er und überreichte den „Staffelstab“, eine Glocke, an Ulrike Koberg. Ihre erste Amtshandlung war sogleich, Dr. Christian Weizmann zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen, was ihn sichtlich freute. „Ich liebe Dornholzhausen und ich liebe Geschichte“, sagte sie anschließend.

Im Anschluss wurde der Dornholzhäuser Geschichtspreis verliehen. Schüler waren aufgefordert worden, über die Geschichte des Stadtteils einen Aufsatz zu schreiben, tolle Geschichten waren das Ergebnis. Den ersten Preis erhielt Konstantin Klaus.

Zum Schluss der Veranstaltung erzählte eine Waldenserin von ihrer Aussteuer im Jahr 1775. Und Dr. Christian Weizmann bedauerte zwei Punkte, die er mit dem Geschichtskreis in seiner Ära nicht habe erreichen können: ein Waldenserdenkmal und ein Waldenserhaus.

Dr. Christian Weizmann übergibt den Staffelstab an die neue Vorsitzende des Geschichtskreises Dornholzhausen, Ulrike Koberg. Foto: Ehmler



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