„Für die Kirdorfer Vereine ist die Situation dramatisch“

Bad Homburg (eh). Der Kirdorfer Vereinsring musste durch die Corona-Pandemie seine ehrenamtliche Arbeit fast komplett einstellen.Nach etwa fünf Monaten haben die Mitglieder ihre Arbeit mit einer Sitzung im Schwesternhaus nun wieder aufgenommen.

Zuvor trafen sich die Vereinsvertreter am Bornplacken, um nach einem Fassanstich durch den Vorsitzenden des Kirdorfer Vereinsrings und Ortsvorsteher Hans Leimeister mit einem obligatorischen Bier anzustoßen. Denn eigentlich wäre zu diesem Zeitpunkt Stadtteilfest gefeiert worden, das jedoch wegen Corona ausfallen muss.

Nicht nur dieses Fest musste in Kirdorf ausfallen. „Los ging’s mit dem Pfarrfest und der Kirdorfer Kerb. Und nicht zu vergessen: das Vatertagsfest der Grashoppers“, sagte Leimeister. „Weiter ging es mit dem Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Kirdorf, und jetzt betrifft es auch noch das Statteilfest.“ Das bedeutet, dass den Kirdorfer Vereinen rund 100 000 Euro an Umsätzen entgangen sind. „In Kirdorf wurde auch seit fünf Monaten nicht mehr gesungen“, so Leimeister weiter. Gemeint sind die Gesangvereine, für die die Situation durch Corona dramatisch ist. „Der Gesangverein ‚Concordia‘ ist im Prinzip tot“, so Leimeister. „Und die ‚Geselligkeit‘ hat in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen und wollte im Heimatmuseum Kirdorf eine Ausstellung machen – das geht in der jetzigen Zeit nicht.“ Auch beim Wanderclub Kirdorf „läuft“ es derzeit nicht rund. In den Schankraum des Clubhauses am Braumannstollen dürfen maximal sechs Leute. „Da brauchen wir gar nicht erst aufmachen“, sagtVorsitzender Josef Piela. Alle Wanderungen und Wanderfahrten wurden abgesagt.

Bei den Karnevalsvereinen „Club Humor“ und „Heiterkeit“ wird derzeit geprobt. „Alle Gruppen trainieren im Bürgerhaus Kirdorf“, sagt Ralf Gehrsitz vom „Club Humor“. Die Karnevalsvereine hoffen noch, dass die Fremdensitzungen im Januar/Februar 2021 stattfinden können. Auch die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) kann ihr Kelterfest am Kirdorfer Brunnen nicht stattfinden lassen. Und ob der Weihnachtsmarkt des Vereinsrings an selber Stelle aufgebaut werden kann, „steht noch in den Sternen“, so Leimeister.

„Für die rund 20 Kirdorfer Vereine ist die momentane Situation dramatisch“, so Hans Leimeister weiter. „Die Einnahmen aus Festen und Veranstaltungen sind durch den Stillstand weggebrochen. Jeder Verein hat zum Beispiel sein Vereinsheim, und das kostet jeden Monat Geld.“ „Hoffentlich laufen uns die Jugendlichen nicht weg“, sagt Ralf Gehrsitz vom „Club Humor“. „Dann hätten wir wirklich Probleme.“

So langsam kommt in einige Vereine wieder etwas Bewegung: Der Geflügelzuchtverein im Usinger Weg öffnet am 7. September seinen Außenbereich. Und die Sportvereine haben langsam angefangen, wieder zu trainieren.

Vereinsringvorsitzender Hans Leimeister (vorne) trifft sich mit Vertretern von Kirdorfer Vereinen, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu besprechen, und öffnet dabei auch ein Fass Bier, um die Stimmung etwas anzuheben. Foto: Ehmler



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