Rangen-Werkstatt im Heimatmuseum

Bad Homburg (hw). Das Kirdorfer Heimatmuseum, Am Kirchberg 41, erinnert in der Bad Homburger Kulturnacht am Samstag, 26. Oktober, an ein altes Brauchtum. Der Winter steht vor der Tür: Es wird kalt, und die Tage werden kürzer. Man glaubte früher, dass böse Geister nun ihr Unwesen treiben. Diese mussten vertrieben werden.

Dafür holte man im November Futterrüben vom Feld, die zwar nicht sehr schön aussehen, sich aber gut für die Herstellung von Rangen eigneten. Denn diese Rübenart lässt sich wie ein Kürbis mit einem Löffel aushöhlen. Ein Gesicht wird auf die Futterrübe gezeichnet. Augen, Nase und Mund werden mit einem kleinen Messer in Form geschnitzt. Die graue Rübe hat nun eine ziemlich gruselige Fratze, die – wie man früher glaubte – die bösen Nachtgeister vertrieb. Die geschnitzte Rübe wird mit einem Teelicht ausgestattet, bekommt einen „Rübenhut“ aufgesetzt und wird auf lange Stöcke gesteckt: Die Rangen sind fertig. Für die Rangen-Werkstatt in der Kulturnacht hat das Kirdorfer Heimatmuseum im Juni zahlreiche Futterrübensamen in Töpfen ausgesät. Dort sind sie gut gewachsen und werden kurz vor der Kulturnacht geerntet. Ab 16 Uhr ist die Schnitzwerkstatt für „Rangen“ geöffnet. Kinder ab acht Jahren, möglichst in Begleitung eines Erwachsenen, sind willkommen. Mitzubringen sind ein scharfes „Kneippchen“ (kleines Schneidemesser), ein alter Esslöffel, eine Schürze oder ein großes Tuch. Anmeldung per E-Mail an kontakt[at]museum-kirdorf[dot]de.

Von 16 bis 19.30 Uhr kann die aktuelle Ausstellung „Qualität made in Kirdorf“ – die Sattelfabrik Denfeld“ im Kirdorfer Heimatmuseum besichtigt werden. Ab 19.30 Uhr ist Nachtwächterführung: Der Kirdorfer Nachtwächter mit seiner Hellebarde und dem historischen Horn führt Interessierte von 6 bis 99 Jahren durch den Ortskern von Kirdorf und erzählt von früheren Begebenheiten. Die Kinder können den Nachtwächter mit ihren selbstgebastelten Laternen begleiten. Alle Angebote sind kostenlos. Es wird um eine Spende gebeten.



X