Rappelvolle Biergärten, spannende Rennen und viel Spaß

Der Fanfarenzug des „Clubs Humor“ holt sich beim Schubkarrenrennen den Siegerpokal. Mit ihm freut sich Ortsvorsteher Hans Leimeister (l.). Foto: eh

Bad Homburg (eh). Zwei Coronajahre lang mussten sie pausieren, jetzt konnten die Kirdorfer endlich wieder ihre Kerb feiern. Veranstalter wie der Freizeitsportverein „Grashoppers“ der „Club Humor“ und die Kolpingfamilie Kirdorf sowie die Schausteller hatten darauf hingefiebert, diese Traditionskerb wieder feiern zu können. Und Oberbürgermeister Alexander Hetjes ließ es sich nicht nehmen, den Fassanstich am Freitag vorzunehmen.

Nervös war der OB nicht, aber er warnte die in vorderster Reihe sitzenden Besucher im Biergarten des „Clubs Humor“ im Schwesternhausgarten, besser nach hinten zu rücken. „Ich habe über zwei Jahre keinen Fassanstich mehr gemacht. Ich weiß nicht, ob das hier heute funktioniert“, sagte er. Es funktionierte – zunächst. Als er das Fass erfolgreich angestochen hatte und sich daraufhin feiern ließ, öffnete sich das Ventil im oberen Bereich des Fasses, und das goldene Nass, das als Freibier gedacht war, spritzte direkt auf den Kopf des Oberbürgermeisters. Der nahm es mit Humor. Denn kurze Zeit später tropfte reichlich das Nass aus den grauen Wolken in klarer Form auf die Besucher der Kirdorfer Kerb nieder.

Einen Tag später sah alles viel freundlicher aus. Die Sonne schien und die Besucher strömten in Scharen auf die Kerb. Besonders, als der „Club Humor“ sein traditionelles Schubkarrenrennen „uff de Bach“ in der Bachstraße veranstaltete. Angetreten waren zunächst vier Abteilungen des „Clubs Humor“ – die Garde, der Elferrat, der Frauenelferrat und der Fanfarenzug. Mit historischen Schubkarren galt es, in der Bachstraße einige Aufgaben zu erfüllen. Der Fanfarenzug stellte sich, wie auch schon so oft, als eindeutiger Sieger heraus.

Im Einlagerennen sollte der Karnevalverein „Heiterkeit“ gegen die Kirdorfer Kolpingfamilie antreten. Von den Kolpings war jedoch niemand erschienen, sodass weitere Mitglieder der „Heiterkeit“ gegeneinander antraten. Wer hier Sieger wurde, muss nicht näher erläutert werden. Den Startschuss gab übrigens dieses Mal Ortsvorsteher Hans Leimeister. Vor Corona war es meist der jeweilige Kurdirektor. Aber Spaß hatten alle, sowohl die Teilnehmer als auch die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand. Die Siegerehrung mit Pokalübergabe fand im Biergarten des „Clubs Humor“ im Schwesternhausgarten statt.

Der „Skipper“, der sonst auf dem Parkplatz am Schwesternhaus stand und die Insassen, meist jüngeres Publikum, durcheinanderwirbelte, fehlte dieses Mal. „Der Besitzer hat krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt“, erklärte Leimeister. Ansonsten war auf der Kirdorfer Kerb alles wie vor Corona. Auch der bekannte Auto-Scooter von Eiserloh stand an der Ecke Bachstraße/Kirdorfer Straße, nur, dass es dieses mal nicht Eiserloh war, sondern ein Vertreter. Sascha Adler kam und baute sein Fahrgeschäft auf. Er sah aus wie immer, und es war gut besucht wie immer. In Coronazeiten war Stillstand für den Schausteller. „Es war, als hätte uns jemand den Stecker rausgezogen“, sagte Sascha Adler. Er war war froh, dass er sich in Fußgängerzonen mit seinem Fahrgeschäft über Wasser halten konnte. „Das hat funktioniert“, sagte er. Und er war überrascht, dass auf der Kirdorfer Kerb so viel los war. „Die Leute sind hungrig, die wollen sowas wie die Kerb auch.“

Das war auch in den Biergärten der Kolpingfamilie Kirdorf in der Steingasse und bei den „Grashoppers“ an der Grabengasse zu spüren. Wie auch der Biergarten des „Clubs Humor“ waren diese beiden Biergärten rappelvoll. Die Steingasse war zudem als Spielstraße für Kinder ausgewiesen, und neben dem Biergarten wurden Cocktails gemixt und leckere Wraps angeboten. Im Biergarten selbst traf sie die etwas ältere Generation, während bei den „Grashoppers“ das jüngere Publikum und Leute mittleren Alters zusammenkamen. Dort wurde auch Live-Musik gespielt, wie auch beim Club Humor, und zudem gab es am Sonntag die legendäre Grashoppers-Spezialität, den Kräuterrollbraten.

Viele weitere Höhepunkte hatten die einzelnen Biergärten zu bieten. Auch die Stände der Schausteller waren bestens besucht. Es gab viel Spaß, der bis zum Montag andauerte. Denn an diesem Tag klang die Kirdorfer Kerb langsam, aber sicher und vor allem erfolgreich aus.

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