Der Klang der Berge vor der Kirche St. Martin

Die Alphornfreunde Ober-Erlenbach treten zum dritten Mal beim Weinfest der IGO auf (v. l.): Josef Bachmann, Susanne Pilz, Renate Bockenheimer, Ralf Schneider und Martin Demandt, dem die Musiker und Sänger des Gesangverein Liederkranz Germania von 1842 ein Geburtstagsständchen bringen. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Innerhalb von fünf Jahren hat sich das Weinfest der Interessenge-meinschaft Ober-Erlenbach (IGO) nach Ansicht vieler Besucher zum beliebtesten Fest im Bad Homburger Stadtteil gemausert. Trotz Regenschauern war es bereits am Freitagabend „knallvoll“, wie Sighild Drnikovic, die Vorsitzende der IGO, berichtete. „Mit Besen haben die Leute immer wieder die mit Wasser gefüllten, durchhängenden Sonnenschirme geleert. Das ging nicht ohne Spritzer für die darunter Sitzenden ab, was jedes Mal für Heiterkeit sorgte.“

Auch am Samstagabend füllte sich der alte Ortskern von Ober-Erlenbach – kaum hatten die Beschicker ihre Stände geöffnet – wieder mit Besuchern. Schnell waren die Bänke an den Tischen auf und vor dem Platz der Kirche St. Martin und in den angrenzenden Höfen besetzt. Musikalisch umrahmt wurde das Weinfest am Samstagabend durch den Auftritt der Alphornfreunde Ober-Erlenbach mit dem „Klang der Berge“. Die fünf Alphornbläser hatten ihr Können am letzten Juniwochenende erst beim 43. Baden-Württembergischen Alphornbläsertreffen in Mosbach gezeigt.

Ständchen zum Geburtstag

Zu ihrem Repertoire bei ihrem dritten Auftritt auf dem heimischen Weinfest gehörten Lieder wie das „Engelberger Echo“, der „Ruf der Freundschaft“ und der „Egerländer Liedermarsch“. Am Ende ihres Auftritts gratulierten Josef Bachmann, Susanne Pilz, Renate Bockenheimer und Ralf Schneider ihrem Bläserfreund Martin Demandt mit einem Geburtstagständchen. Verstärkt wurde das „Happy Birthday“ durch die Sänger des Gesangvereins Liederkranz Germania von 1842 und Besucher. Der frühere Ortsvorsteher Martin Demandt hatte am Tag zuvor seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Große Nachfrage herrschte an den Ess- und Getränkeständen. Hier hatten die Besucher die Qual der Wahl unter zahlreichen kulinarischen Spezialitäten aus verschiedenen Ländern und edlen Tropfen aus mehreren Anbaugebieten. Gleich zwei IGO-Mitglieder feierten auf dem Weinfest ihre Premiere. Zu ihnen gehörten Petra und Christian Meyer von pm-immobilien. Das Duo schenkte Aperol Spritz aus. „Jeweils ein Euro pro Glas geht als Spende an den Bad Homburger Hospiz-Dienst“, betonte Petra Meyer. Nach zwei Weinfesttagen war die Spendenkasse mit 215 Euro gefüllt. pm-immobilien erhöhte die Summe um weitere 100 Euro auf 315 Euro, die demnächst an den ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst übergeben werden.

Wein, Bier und Sangria

Ebenfalls zum ersten Mal als Standbetreiber dabei war Benny Hirsch. „Das Weinfest findet direkt vor meiner Hofreite statt. Da muss ich dabei sein, habe ich mir im vergangenen Jahr gedacht. Ich bin in die IGO eingetreten und biete mit meinem Team Flammkuchen und handwerklich gebrautes Bier aus Thüringen an.“ Das Equipment zur Zubereitung von Flammkuchen stellte ihm Wilko Klappauf aus Langen von der „School of Fire“ zur Verfügung. Das Bier stammt von Michael Scharch aus Schleiz, dessen Scharch Braumanufaktur sich gerade in Gründung befindet.

Weinliebhaber kamen an mehreren Ständen auf ihre Kosten. Sie konnten unter badischen, Rheingauer und Naheweine sowie französischen Weinen aus dem Elsass und der Provence wählen. Apfelweincooler, Apfelsecco, Sangria, Stöffche, Reichspost Bitter und Sekt waren ebenfalls beliebte Durstlöscher. Beim Essen reichte die Auswahl von afghanischen Spezialitäten wie den mit Kartoffeln und Kichererbsen gefüllten Teigtaschen Samosa und den gefüllten Teigpfannkuchen Bolani über Hackfleischröllchen bis hin zu Schweinefleischspießen mit Gemüsefüllung.

Aus der heimischen Küche kamen Grillwürstchen, hausgemachte Frikadellen, Handkäs’ und andere hessische Spezialitäten, Brezeln, Käsewürfel, Soleier und Spundekäs. Die Gäste des Weinfestes lobten die große Vielfalt des Angebots sowie die gemütliche und rustikale Atmosphäre des Weindorfs im alten Ortskern.

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