Bad Soden (Sc) – Jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat treffen sich in den Räumlichkeiten des Jugendcafés (An der Trinkhalle 12) zahlreiche Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Nationalität, um gemeinsam zu diskutieren, sich auszutauschen und dabei „ganz nebenbei“ besser Deutsch zu lernen.
Neu und sehr erfolgreich
Das Sprachcafé ist eine Idee des Ausländerbeirats Bad Soden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, internationale Bürgerinnen und Bürger Bad Sodens, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, in ihren täglichen Aufgaben zu unterstützen. Zwar bieten die engagierten Mitglieder keine Beratung an, jedoch unterstützen sie gerne in der Zusammenarbeit mit Behörden und stehen außerdem als Ansprechpartner und Ansprechpartnerin für viele Anfragen des täglichen Lebens mit Rat und Tat zur Seite.
Darüber hinaus war in der Vergangenheit die Idee geboren, in Bad Soden einen Ort zu schaffen, an dem sich Interessierte, die ihre Deutschkenntnisse gerne verbessern möchten, treffen und austauschen können. Madeleine Zielke und Rasa Vilgalys-Hiob hatten es sich dann zur Aufgabe gemacht, einen gemütlichen Gruppenraum zu suchen, den sie Anfang des Jahres dann auch im Jugendcafé gefunden haben. Seit Januar treffen sich nun regelmäßig zehn bis 16 internationale Bürgerinnen und Bürger zum kulturellen und sprachlichen Austausch an der Trinkhalle. „Wir sind erst im Januar mit unserem Angebot gestartet und mittlerweile hat sich eine feste Teilnehmergruppe gefunden, die sich regelmäßig zusammenfindet und zwei sehr interessante, aber auch lehrreiche Stunden miteinander verbringt“, berichtet Rasa Vilgalys-Hiob.
Themen, die alle begeistern
Die erste Regel, wenn man das Sprachcafé betritt: Es wird nur Deutsch gesprochen! Egal, wie gut oder wie ausbaufähig die Sprachkenntnisse jedes Einzelnen auch sind – wer sich in seiner Muttersprache unterhalten möchte, kann dies gerne im Garten des Cafés tun! Jedes Treffen wird von Rasa und Madeleine (in der Gruppe nennen sich alle beim Vornamen) vorbereitet. Es wurde eine WhatsApp-Gruppe erstellt, in der für jedes Treffen ein Thema vorab bekannt gegeben wird. Die Themen sind so interessant wie vielfältig: Ob Urlaub, Wahlen, Fasching, Essen oder Wäldchestag – im Mittelpunkt steht immer ein Thema, das allen Teilnehmenden im Alltag begegnet und über das sich auch jede und jeder Besucher unterhalten kann. Die Erfahrung zeigt, dass sich unter den Anwesenden sehr schnell eine Diskussion entwickelt, denn z.B. das Thema Urlaub bietet unglaublich viel Gesprächsstoff. Angefangen von der interessanten und gleichsam amüsanten Vorstellung, dass deutsche Reisende immer in Sandalen und Socken unterwegs seien über den Austausch teils lustiger Urlaubsbegebenheiten bis hin zu Reiseempfehlungen – idealerweise auch gerade für diejenigen Länder, welche die Heimatländer der Teilnehmenden sind.
Keine Angst vor Fehlern
Die Stimmung ist hervorragend, es wird viel gelacht und niemand muss sich in diesem fröhlichen Kreis darüber Sorgen machen, dass der eine oder andere Satz vielleicht grammatikalisch nicht ganz korrekt aufgebaut oder ein Wort – zur Erheiterung aller Anwesenden – im falschen Kontext benutzt wird. Alle Anwesenden wissen, dass die Gruppe aus den Gesprächen gemeinsam lernen und die Sprachkenntnisse verbessern möchte. Aus diesem Grund ist es auch durchaus erwünscht, Fehler zu korrigieren. Der Gruppe gehören deshalb nicht nur die internationalen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern auch einige deutsche Mitglieder an. Auch sie haben Spaß an dem „internationalen“ Austausch und freuen sich über die charmante Gesellschaft. Die Herkunftsländer der Teilnehmenden sind wahrhaftig vielfältig: Indien, Korea, Iran, Afghanistan, Skandinavien und die Ukraine sind vertreten – um nur einige zu nennen. Dass es da untereinander viel zu erzählen gibt, ergibt sich eigentlich von selbst.
Erfolgreiches Konzept
Madeleine Zielke berichtet, dass das Konzept von Beginn an gut angenommen wurde. „Wir können auf eine tolle Entwicklung unserer Gruppe zurückblicken“, so Zielke. Das Sprachcafé lebt vom Engagement nicht nur der beiden Initiatorinnen, sondern auch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In der Gruppe sind bereits Freundschaften entstanden und alle berichten, dass der regelmäßige sprachliche Austausch erheblich dazu beiträgt, die deutsche Sprache alltagstauglich zu erlernen. Hat die Diskussion erst einmal Fahrt aufgenommen, dann vergehen die zwei Stunden oft wie im Flug, weshalb bei den Teilnehmenden der Wunsch bestand, sich doch öfter als zunächst einmal im Monat zu treffen. Glücklicherweise konnte eine Absprache mit dem Jugendcafé und der Stadt Bad Soden getroffen werden und seit Kurzem finden die Treffen des Sprachcafés nun zweimal monatlich statt – immer am 2. und 4. Dienstag im Monat.
Deutsch üben und verbessern
Wer in einem gemütlichen Umfeld lernen, neue Menschen kennenlernen und sich austauschen möchte, der ist im Sprachcafé, An der Trinkhalle 12 in Bad Soden, herzlich willkommen. Der Treff richtet sich an alle, die ihre Deutschkenntnisse verbessern möchten – und an deutsche Muttersprachler, die helfen und nette Leute kennenlernen möchten.
Der Sprachtreff steht allen Menschen offen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Teilnahme ist kostenlos.
Bei Fragen und für weitere Infos: auslaenderbeirat.badsoden[at]aol[dot]com