Faszinierende „AugenBlicke“ von Eun-Joo Shin

Nicht alles, was nach Aquarell aussieht, ist auch eines: Eun-Joo Shin verknüpft europäische Ölmalerei mir asiatischer Kunst zu fließenden Übergängen. Foto: Scholl

Bad Soden (Sc). Es sind die faszinierenden Blicke in den ausdrucksstarken Gesichtern – Sie nehmen den Betrachter gefangen, ziehen ihn in ihren Bann und erzählen von Freude, Leid, Trotz und Stolz! Mit ihrer einzigartigen Form der Malerei gelingt es Eun-Joo Shin mühelos, die Besucher der Stadtgalerie mit ihren einzigartigen Werken zu begeistern.

Noch bis zum 27. September stellt die Koreanische Künstlerin, die seit mehr als zwanzig Jahren in Deutschland lebt, eine Auswahl ihrer Werke in der Stadtgalerie Bad Soden aus. Im Zentrum ihrer Ölbilder, Linoldrucke und Aquarelle stehen Menschen in Alltagssituationen und sozialen Beziehungen, wobei es Shin durch ihre ganz besondere Technik gelingt, das Wesen der Figur für den Betrachter transparent zu machen, Gefühle zu transportieren und es dem Gast so zu ermöglichen, die Figur zu „verstehen“.

Die stark reduzierten Hintergründe verstärken dabei nicht nur den oft aquarellhaften Eindruck ihrer Bilder, sondern sie erzeugen auch eine „Offenheit“ der Interpretation. Eun-Joo Shin erreicht diesen Effekt durch eine einzigartige Verbindung unterschiedlicher Maltechniken, die ihren Ursprung einerseits in der asiatischen Kunst und andererseits in den Techniken der europäischen Ölmalerei haben. Durch die Verbindung verschiedener künstlerischer Elemente erwecken ihre Werke ein einmaliges Gefühl der Leichtigkeit und Transparenz. Ob transparent wirkende Portraits, deren Blicke den Betrachter in ihren Bann ziehen, luftige wirkende Szenen der Großwildjagd oder Szenen aus dem Alltag – die einzigartige Farbgebung der Gemälde lässt die Bilder wirken, als würden sie in einem Spiegel betrachtet.

Ölgemälde mit der Leichtigkeit und der Pinselführung von Aquarellen – eine Form der Malerei, die man nur selten sieht. Im starken Kontrast dazu stehen die ebenfalls in der Ausstellung gezeigten Linolschnitte, die durch ihre harten Linien und die intensiveren Farben einen Blick auf „die andere Seite“ von Eun-Joo Shins künstlerischem Wirken zeigen. Auf die großen Unterschiede der Farbgebung und auch der Linienführung und Technik angesprochen, erklärt Shin, dass sie diesen künstlerischen Kontrast bewusst sucht, um sich intellektuelle Freiräume zu schaffen und so neue Ideen zu entwickeln.

Geöffnet ist die Ausstellung noch bis zum 27. September, jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Beim Besuch der Stadtgalerie sind die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten. Darüber hinaus muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.



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