„Jetzt fördern – später musizieren!“: Corona-Fonds der Musikstiftung unterstützt lokale Musiker

Bad Soden (bs/Sc) - Seit ihrer Gründung versteht sich die Bad Sodener Musikstiftung Jürgen Frei als eine Institution, deren musikalische Aktivitäten sich wie ein „roter Faden“ durch die Musikwelt ihrer Heimatstadt Bad Soden ziehen. Sie hat sich primär der Förderung des Laienmusizierens verschrieben, denn musikalische Spitzenleistungen kann es nicht geben ohne eine breite Schicht aktiver Laienmusiker, ohne ein vertieftes Musikverständnis durch eigenes Musizieren und ohne musikverständiges Publikum. Als Organisatoren der alljährlich stattfindenden „Mendelssohn Tage der Musik“ hat die Stiftung ihre Grundsätze erfolgreich in die Stadt getragen, wofür die ausverkauften Konzerte auch in diesem Jahr sprachen – bevor diese aufgrund der Pandemie teilweise abgesagt werden mussten.

Berufsmusiker können durch die Pandemie-Einschränkungen ihren Beruf momentan nicht ausüben und geraten aufgrund der fehlenden Einkünfte in eine finanzielle Notlage. Besonders die freiberuflich arbeitenden Musiker sind vom derzeitigen Lockdown hart betroffen, zumal sie oftmals durch alle Raster der staatlichen Unterstützungszahlungen fallen. So müssen freiberufliche Musiker*innen zunächst ihre gesamten Ersparnisse aufbrauchen, bevor sie in den „Genuss“ der staatlichen Hilfsangebote kommen können. Allerdings sind diese zugrundeliegenden „Ersparnisse“ oftmals nur in Form eines eigenen, guten Instruments vorhanden, so dass sie dieses im Zweifelsfall zunächst verkaufen müssten, um eine staatliche Unterstützung erhalten zu können. Aus Sicht der Bad Sodener Musikstiftung „ein absoluter Unsinn“. Kein Musiker und keine Musikerin trenne sich von seinem oder ihrem Instrument, das für sie oder ihn gleichzeitig Existenzgrundlage wie auch Handwerkszeug zum Verdienst des eigenen Lebensunterhaltes bedeute – lieber würden sie auf alles andere verzichten!

Um den Musiker*innen in dieser schweren und für sie untragbaren Situation zu helfen, hat die Bad Sodener Musikstiftung eine größere Zuwendung zum Anlass genommen, um einen Corona-Fonds zur Unterstützung lokaler Musiker und Musikerinnen ins Leben zu rufen. Unter dem Motto „Jetzt fördern – später musizieren!“ sammelt die Stiftung nun Spenden, um bedürftige Musiker*innen aus Bad Soden und Umgebung gezielt zu unterstützen.

Berufsmusiker*innen sind hart arbeitende Menschen, auch wenn ihre Tätigkeit nicht immer die angemessene gesellschaftliche und monetäre Anerkennung finde, so Sabine Schaan, Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin Projekte der Bad Sodener Musikstiftung. Nicht konzertieren oder unterrichten zu dürfen und gleichzeitig Unterstützung zu benötigen, bedeute für viele eine moralische Degradierung auf das Niveau eines „bettelnden Straßenmusikanten“, so Schaan. Für Künstler sei es ganz wichtig, das Geld für den eigenen Lebensunterhalt selbst zu erarbeiten, weshalb die Aussicht auf künftige Engagements gerade in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig wäre, um Hoffnung schöpfen zu können.

Durch die Auflage ihres Corona-Fonds möchte die Musikstiftung genau an diesem Punkt gerne ansetzen. Der Aufruf: „Jetzt fördern – später musizieren!“ beinhaltet die Idee, Musiker*innen, die bei künftigen Konzerten spielen werden, vorab einen Großteil ihres (künftigen) Honorars in Form einer Vorauszahlung zukommen zu lassen. Nach dem Live-Konzert – wann immer das sein wird – erfolgt dann die Restzahlung. Dazu wird eine Konzertplanung erstellt und es werden entsprechende Verträge abgeschlossen. Nach jetzigem Kenntnisstand könnte der Konzertbetrieb voraussichtlich ab Mai 2021 wieder aufgenommen werden - je mehr Konzerte gleich nach dem Lockdown veranstaltet werden können, desto besser – weshalb die Bad Sodener Musikstiftung um Unterstützung für ihr Projekt wirbt und um Spenden bittet.

Jeder kann etwas zur Unterstützung der Musiker*innen und damit zum Erhalt der Musiklandschaft in Bad Soden beitragen. Mit einer Spende für den Fonds können alle musikbegeisterten Bürger die Chance ergreifen, das, was sie so sehr lieben, auch für die Zukunft zu erhalten. Jede Spende wird den Betroffenen helfen und trägt dazu bei, die Kulturvielfalt der Stadt zu erhalten – damit sich alle Bürger bei einem musikalischen Neubeginn an einem breitgefächerten Konzertangebot erfreuen können. Die erste gute Nachricht gibt es schon: Das erste Konzert mit vier Künstlern ist schon „in trockenen Tüchern“, mindestens zwei weitere Konzerte würde Sabine Schaan darüber hinaus mit Hilfe des Fonds und im Namen der Bad Sodener Musikstiftung gerne noch organisieren.

Spendenkonto: Bad Sodener Musikstiftung – Zweck: Corona-Fonds, Frankfurter Volksbank – IBAN DE73 5019 0000 0001 1017 06

Als besonderen Dank erhalten alle Spender eine Einladung für zwei Personen zu einem der Konzerte und natürlich eine Zuwendungsbescheinigung für steuerliche Zwecke.

Der Gründer der Bad Sodener Musikstiftung, Dr. Jürgen Frei (l.) wirbt gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Frank Blasch (r.) und den engagierten Künstlern und „Local heroes“ Annabel Hauk und Christopher Park für die Unterstützung lokaler Musiker.

Foto: Bad Sodener Musikstiftung



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