„Wir für Bad Soden“ und der jüdische Friedhof

Bad Soden (bs) – Der jüdische Friedhof in Bad Soden, dessen Anfänge auf das Jahr 1873 zurückgehen, ist für die Stadt ein bedeutendes kulturelles Zeitdokument. Auf fast 2.000 Quadratmetern Fläche sind 288 Gräber angelegt für Verstorbene aus Bad Soden selbst, aber auch aus Höchst, Unterliederbach, Okriftel, Hattersheim und Hofheim. Der Friedhof steht unter Denkmalschutz.

Das Bad Sodener Ehepaar Hammerbeck hat sich der Geschichte dieses Friedhofs besonders angenommen, seine Geschichte und die der einzelnen Gräber aufgearbeitet und im Internet und als Buch dokumentiert. Das Land hat die desolate Umfassungsmauer restauriert; übrig blieb das schmiedeeiserne Eingangstor, das durchgerostet in den Angeln hängt.

Der Verein „Wir für Bad Soden“ hat mit rund 3.500 Euro die Finanzierung der grundlegenden Überarbeitung des Tores als Projekt für das Jahr 2020 übernommen. Das Tor muss entrostet, in Teilen ersetzt, geschweißt, grundiert und farblich gestaltet und wieder in die Umgebungsmauer eingebaut werden.

In Zusammenarbeit mit der Stadt und in Abstimmung mit den Denkmalbehörden sowie dem Landesverband der jüdischen Gemeinden Hessen werden die Arbeiten am Tor in Kürze beginnen, wobei ausschließlich Fachfirmen aus dem Main-Taunus-Kreis beauftragt werden, die sich an die denkmalrechtlichen Auflagen halten.

Der Verein „Wir für Bad Soden“ hat mit seiner Initiative für die Stadt ein Kleinod erhalten. Innerhalb des Friedhofs ist allerdings bezüglich der Grabsteine in der Zukunft noch eine Menge Arbeit zu leisten, um die Spuren der Geschichte zu beseitigen. So will das Land Hessen in Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde und dem Landesverband der jüdischen Gemeinden prüfen, ob falsch platzierte Grabsteine auf die zugehörigen Gräber umgesetzt werden sollen und ob ein Doppelgrabstein aufgestellt werden kann.



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