Gemeinsam innehalten – das geschieht inBad Soden ökumenisch und gemeinsachftlich

Bad Soden (bs) – „Beten. Aufatmen für die Seele.“ Mit dieser Überschrift auf den bunten Flyern und Plakaten wirbt die Sodener Passion wie jedes Jahr auch 2023 für eine gemeinschaftliche ökumenische Passionszeit in der Stadt am Taunus.

Bereits seit 20 Jahren finden sich die drei ortsansässigen Kirchengemeinden – die katholische Gemeinde St.Katharina, die evangelischen Kirchengemeinden Bad Soden und Neuenhain und die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde Neuenhain – ökumenisch zusammen, um ein geistliches Angebot in der Passionszeit anzubieten. In den vergangenen Jahren waren es Vorträge, Filmabende, musikalische Veranstaltungen, Ausflüge, die das Jahr für Jahr unterschiedlich- thematische Programm ausfüllten.

Diese Kontinuität einer ökumenischen Zusammenarbeit am Ort wurde 2019 von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen-mit dem deutschlandweiten Ökumenepreis an erster Stelle ausgezeichnet. In seiner Laudatio strich damals Kardinal Walter Kaspar die Besonderheit dieser ökumenischen Gemeinschaft heraus. Das Team, bestehend aus den hauptamtlichen Pfarrerinnen und Pfarrern sowie den Ehrenamtlichen aus allen drei Gemeinden, sei es gelungen Jahr für Jahr ein gesellschaftlich relevantes Thema in den Fokus zu setzen und es der Öffentlichkeit in einem ökumenischen Rahmen anzubieten und somit nicht das Trennende der Kirchen, sondern die großen Möglichkeiten des kirchlichen Miteinanders abzubilden. So konnte sogar vor einigen Jahren im Abschlussgottesdienst an Ostermontag drei Taufen stattfinden: „Ein Herr – ein Glaube – eine Taufe“, so steht es auf dem Banner zu fünfzig Jahren Ökumene in Bad Soden.

So fand am diesjährigen Aschermittwoch in der vollbesetzten katholischen Kirche St. Katharina der Auftakt der Sodener Passion mit einem gemeinsamen Gottesdienst statt. Pastoralrefernt Frank Bode predigte über das Beten, so wie Jesus es seinen Jüngern lehrte und wie es zu einem Innehalten gerade jetzt führen kann. Zeit haben für sich und Gott als befreiendes Element. Sich im Gottesdienst dazu das Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen zu lassen hat inzwischen auch unter den Nichtkatholiken an Bedeutung gewonnen. Viele folgten der Einladung der katholischen Frauen, nach dem Gottesdienst das gemeinsame Heringsessen in den unteren Räumen miteinander zu genießen.

Sich auf das Beten einlassen

Die Fasten-oder Passionszeit ist eine Zeit des Innehaltens. Sie dient von Aschermittwoch bis Ostern dazu, sich neu zu besinnen auf Wesentliches. Sie dient auch dazu, die drei wichtigsten Übungen zu beherzigen, die Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gab: beten, fasten und Gutes tun. Fasten von Unnötigem, Gutes tun für Andere, das gehört zu den selbstverständlichen Handlungen.

Aber Beten? Wer sich auf den Weg der Sodener Passion 2023 macht, hat die Chance, zu entdecken, dass Beten für die Seele wie ein Aufatmen ist. Es befreit von dem Gedanken, alles selbst lösen zu müssen. Beten kann Trost, Kraft und Zuversicht spenden. Aber wie geht das? Wie kann ich zu Gott beten? Wie kann ich mit Gott sprechen, wenn ich Gott nicht sehe? Ist das nicht ein Selbstgespräch und gibt es Gott überhaupt?

Die Veranstaltungen der Sodener Passion und wollen einen Raum bieten. das persönliche Gebet für sich zu entdecken. Das wird am Samstag, 11. März, auf dem Adlerplatz zur Marktzeit das Angebot sein, dass Seelsorger mit Ihnen oder für sie beten.

Am Sonntag 12. März, wird die Dekanatskantorin Katharina Bereiter durch Orgelmusik und Texte die Möglichkeit des Betens mit und durch Musik aufzeigen.

Am 17. März wird für Jugendliche ein Ökumenischer Jugendkreuzweg in St. Katharina angeboten. Die Junge Kantorei Bad Soden wird verschiedene Stationen mit Bildern, Liedern und Texten begleiten.

Es werden ab dem 10. März an jeden Freitagabend Ökumenische Abendgebete mit Liedern aus Taizé stattfinden. Es gibt die Möglichkeit, sich an Stationen im Kirchenraum anregen zu lassen zu unterschiedlichen Formen des Gebet.

Ab dem 7. März finden an jedem Dienstag Chorproben statt, um als ökumenischer Projektchor den Abschlussgottesdienst am Ostermontag zu gestalten.

Besonders erwähnenswert ist der Gang mit dem Esel für Groß und Klein am 1. April von der katholischen Kirche in Neuenhain durch die Gärten nach Bad Soden mit kleinen Andachtsstationen.

Es ist ein vielfältiges und buntes Programm, um sich auf das Beten vorbehaltlos einzulassen als Suchbewegung in einer verunsichernden Zeit.



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