Großes Interesse für SPD-Filmabend zum Klimawandel

Ilja-Kristin Seewald auf dem Filmabend im CasaBlanca mit dem Wirtschaftsethiker Bernhard Emunds und dem Moderator Adrian Bellingen. Foto: privat

Bad Soden (bs) – Erfreulich groß war die Resonanz auf den Filmabend der SPD im voll besetzten Kino CasaBlanca. Rund 70 Gäste waren zum Film „Wer wir waren“ und der anschließenden Diskussion mit der Bundestagskandidatin Dr. Ilja-Kristin Seewald gekommen. Eingeladen hatten die drei SPD-Ortsvereine Sulzbach, Bad Soden und Liederbach. „Das große Interesse zeigt, wie sehr den Bürgerinnen und Bürgern das Thema Klima unter den Nägeln brennt und dass die Politik handeln muss“, betonte die Bad Sodener Ortsvereinsvorsitzende Friederike Wiertulla.

„Wer wir waren“ wurde mit dem hessischen Filmpreis als bester Dokumentarfilm 2020 ausgezeichnet und beleuchtet die Auswirkungen der Klimakatastrophe. Er nimmt den Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise. Begleitet werden Astronauten Alexander Gerst ins Weltall und die Ozeanologin Sylvia Earle in die Tiefen der Meere. Zu Wort kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich um den Fortbestand der Erde sorgen und ein grundsätzliches Umlenken fordern, damit künftige Generationen hier weiter existieren können.

Den Hebel umlegen

Im Anschluss an den Dokumentarfilm standen Ilja-Kristin Seewald sowie der Wirtschaftsethiker und Sozialphilosoph Bernhard Emunds den Fragen aus dem Publikum Rede und Antwort. Emunds, Leiter des Nell-Breuning-Instituts in Frankfurt, kritisierte die Haltung der Industrieländer und fordert ein Umdenken im Konsumverhalten: „Der globale Norden ist hauptverantwortlich für die Klimakatastrophe.“

Seewald brachte die Quintessenz des Films auf den Punkt: „Jeder kann etwas für den Erhalt der Erde tun – gemeinsam schaffen wir das.“ Sie selbst richte ihr politisches Handeln nach den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. „Wenn wir 2045 klimaneutral sein wollen, müssten wir schon morgen den Hebel umlegen.“ Auf die kritische Frage eines jungen Teilnehmers, warum die SPD erst 2038 aus der Kohleenergie aussteigen wolle, erklärte sie, dass dies erst dann möglich sei, wenn andere Stromquellen und vor allem auch entsprechende Stromtrassen errichtet seien.

Seewald ist die SPD-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 181 und will sich im Bundestag unter anderem für nachhaltige Mobilität und Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum, ein Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene sowie für die Beschleunigung von Planungsverfahren etwa bei Windrädern einsetzen. „Wir dürfen keine Zeit verlieren und zu lange über die Veränderung reden. Wir müssen jetzt handeln“, betonte sie.



X