Initiative fordert gemeinsames Vorgehen bei Grünanlagen

Bad Soden
(bs/Sc) – Die Initiative naturnaher Vereine „Bad Soden erblüht“ hat sich mit einem dringenden Aufruf an die im Bad Sodener Stadtparlament vertretenen Parteien sowie die Wählergemeinschaft BSB gewandt. In einem Brief bitten die Verantwortlichen die Parteien, einen gemeinsamen Antrag im Parlament einzubringen.

Das Insektensterben, so ist weithin bekannt, ist in vollem Gange und macht auch vor der heimischen Insektenvielfalt nicht halt.

Grünanlagen umgestalten

Seit sechs Jahren arbeitet die Initiative „Bad Soden erblüht“ daran, öffentliche Grünanlagen in Bad Soden umzugestalten. Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie möchten die in der Initiative zusammengeschlossenen Vereine (neu dabei ist der Verein Klimabewusstes Bad Soden e.V.) dabei mithelfen, dass öffentliche Grünflächen und Straßenbegleitgrün im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten umgestaltet und so zu insektenfreundlicheren Arealen werden.

Handlungsrahmen festschreiben

Die Initiative weiß zu schätzen, dass die Stadtverwaltung die Zeichen der Zeit erkannt und seit einiger Zeit ihre Pflegemaßnahmen angepasst hat. Allerdings obliegt diese Entscheidung nicht nur der Stadtverwaltung, sondern aus finanziellen Gründen auch den politischen Gremien, die einen Handlungsrahmen für die Zukunft festschreiben sollten.

Die Initiative könnte sich vorstellen, dass alle öffentlich zu pflegenden Flächen zunächst kartiert werden, um sie langfristig in einen besseren ökologischen Zustand versetzen zu können. So könnten gepflegte Rasenflächen in Wildblumeninseln umgewandelt und Verkehrsgrün mit Bodendeckern durch insektenfreundliche Bepflanzung ersetzt werden. Durch das regelmäßige Mähen der Ränder, so die Hoffnung der Initiative, würden auch die Bürgerinnen und Bürger erkennen, dass es sich um eine „gewollte Unordnung“ handele. Darüber hinaus könnte auch eine entsprechende Beschilderung hilfreich sein.

Gemeinsamer Antrag

In ihrem Brief bittet die Initiative die Parteien darum, einen gemeinsamen Antrag zu erarbeiten, der eine schrittweise Änderung der Grünpflege ermöglicht. Viele Städte und Kommunen, so Klemens Fischer, hätten auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle übernommen und auch in Bad Soden sollte dies möglich sein. Wichtig sei, so führt Fischer an, die Maßnahmen durch ein Gutachterbüro oder eine Hochschule begleiten zu lassen, eine jährliche Zuwachsrate bis zu einem gewissen Grad in der Bewirtschaftung umzustellen und dieses in einem Prozentsatz festzuschreiben.

Die Zielrichtung müsse sich am Schutz von Wildbienen, Schmetterlingen und Fledermäusen orientieren. Honigbienen seien zwar nicht gefährdet, profitierten jedoch ebenfalls von den blühenden Flächen.

Zwar seien in diesem Jahr kaum noch Maßnahmen in der Natur möglich, jedoch könnten im Herbst und Winter die entsprechenden Beschlüsse gefasst und die Gutachterfindung vorbereitet werden.



X