Kunst und Kultur – Mit Perspektive in der Warteschleife

Das 150-jährige Bestehen des Badehauses kann aktuell leider nicht gefeiert werden, dafür ist ein schöner Bildband zur Geschichte des Hauses von Dr. Christiane Schalles, Leiterin des Bad Sodener Stadtmuseums, erschienen. Fotos: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs/Sc) – Die dritte Welle der Corona-Pandemie hat den Kulturschaffenden der Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das ambitionierte Frühjahrs-Programm muss verschoben werden, kehrt aber mit neuen Elementen zurück. So erhält beispielsweise das Badehaus zum 150. Geburtstag ein neues, blaues Gewand.

„Leider müssen wir die Ausstellungen, die wir so optimistisch für April und Mai 2021 vorbereitet hatten, auf einen späteren Zeitpunkt vertagen. Insbesondere bei der bereits schon einmal um ein Jahr verschobenen Ausstellung ‚200 Jahre Königsteiner Straße‘ schmerzt das besonders“, sagt Bürgermeister Dr. Frank Blasch. „Dennoch halten wir an unserem ambitionierten Programm fest, das teils je nach Gesetzeslage spontan umgesetzt werden kann, teils auf neue Termine im neuen Rahmen verlegt wurde.“

150 Jahre Badehaus

Das Badehaus feiert 2021 seinen 150. Geburtstag. Im Mai 1871 eröffnete es seine Tore für die ersten Kurgäste. Die für April geplante Vitrinen-Ausstellung im Foyer des Badehauses anlässlich des Jubiläums wird im Herbst stattfinden und zwar mit einem ganz besonderen Geburtstagsgruß: Die Stadt spendiert dem Badehaus eine „Blaue Stunde“. Dann wird das imposante Gebäude in der Dämmerung der Morgen- und Abendstunden blau beleuchtet und erinnert damit an das heilende Wasser, dessen Nutzung die eigentliche Funktion des Badehauses war.

Bis dahin können sich alle Liebhaberinnen und Liebhaber des Badehauses mit dem reich bebilderten Katalog zum Badehaus beschäftigen, den die Leiterin des Stadtarchivs und Stadtmuseums, Dr. Christiane Schalles, verfasst hat. Zu erwerben ist der Katalog während der jeweiligen Öffnungszeiten bei den Bad Sodener Buchhandlungen, in der Stadtbücherei und der städtischen Verwaltungsstelle Königsteiner Straße 77.

200 Jahre Königsteiner Straße

Der 200. Geburtstag der Königsteiner Straße sollte bereits 2020 mit allen Anrainerkommunen groß gefeiert werden – von der (Wander-)Ausstellung über den Katalog bis hin zu vielen großen und kleinen Festen die Straße rauf und runter. Auch 2021 macht die Pandemie eine Umsetzung unmöglich, sodass die Kommunen gemeinsam entschieden haben, die Feierlichkeiten auf frühestens 2022 zu verschieben.

„Grundsätzlich sind wir uns einig, dass das Projekt zu schön und bedeutend für uns ist, um es nur klein und im Alleingang anzugehen. Immerhin ist die „Kö“ ja das Straßenband, das uns verbindet. Wir werden ein tolles Geburtstagsfest präsentieren und nachfeiern – aber erst dann, sobald wir es wieder mit allen und für alle tun können“, sagt Dr. Frank Blasch.

Kunstausstellungen in der Stadtgalerie und im KunstKabinett

Das Jahresprogramm der Stadtgalerie und des KunstKabinetts steht. Die momentanen Planungen sehen vor, im Juni in der Stadtgalerie mit Heather Allen starten zu können. Unter dem Titel „Heterotypien oder Cracking good compulsions“ präsentiert die gebürtige Engländerin ihre Arbeiten zum Thema der Erschließung von Räumen, von Foucault Heterotypien genannt.

Anschließend zeigt die Sodener Kunstwerkstatt Kunst ihrer Mitglieder mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien und keramischen Arbeiten. Im August und September präsentiert Carin Grudda in der Ausstellung „Wir sind eine Insel“ mit den „neun Protagonisten“ neue Arbeiten, die in den Monaten der Pandemie entstanden sind.

Mit dem Österreicher Manfred Peckl kommt im Oktober ein interessanter darstellender Künstler mit „Verkehrte Welten“ in die Stadtgalerie. In seinem obsessiven Werk bilden Darstellung, Skulptur und Performance einen intensiven Dreiklang.

In eine ganz andere Welt führt im November die Ausstellung „Das Glück dieser Erde …“ zum Thema Pferd. Im KunstKabinett stellen in diesem Jahr Ute Reinecke „Radierung trifft auf Nadel und Faden“, Nadja Bauernfeind „Flughafen, startende Flugzeuge & Musiker-Portraits“, Jennifer Markwirth „Cornucopia“ und Helga und Armin Scholz „Zeiträume in Bild und Stein“ aus.

Stadtmuseum

Auch das Stadtmuseum muss im Moment bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Es kann wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten besucht werden, sobald dies zulässig ist. Die Stadt ist gut vorbereitet, eine kurzfristige Öffnung ist dank eines Hygienekonzepts mit reduziertem Besucherkontingent möglich.

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