Bad Soden
(bs). Der Naturschutzbund Nabu Bad Soden hat trotz der widrigen Umstände eine Aktion zur Unterstützung der Mehlschwalben durchgeführt. Diese Spezies leidet zum einen unter dem Insektenmangel, zum anderen unter fehlendem Baumaterial für ihre Nester. Aus Ermangelung von Lehm verwenden die Vögel zum Beispiel Moos aus Waschbeton-Bewachsungen. Diese Nester stürzen entweder ab oder die Eier oder Jungvögel fallen durch Löcher heraus.
Hier helfen Kunstnester, die sehr gerne angenommen werden. Mittels Hubsteiger sollten acht Kunstnester in der vergangenen Woche montiert werden, die Aktion fiel Corona zum Opfer, aber unverhoffte Hilfe nahte. Die jungen Hausbesitzer griffen zur Leiter und befestigten die Hilfen unter den Dachsparren. Jetzt können die Afrika-Rückkehrer ihre Fertigwohnungen im April/Mai beziehen.
Der Nabu hat in den vergangenen fünf Jahren 46 Nester montiert, fast 90 Prozent wurden sofort angenommen. Warum in Neuenhain rund um den Dalles noch Mehlschwalben nisten, ist auch den Spezialisten nicht ganz klar. In der Kernstadt sind nur noch eine Handvoll Brutpaare zu zählen, hier versuchen die Naturschützer an den wenigen Stellen zu helfen, leider lassen einige Eigner der Häuser es nicht zu, Kunstnester unter den Dachsparren zu montieren, weil sie Bedenken haben, dass Fassaden mit Kot verschmutzt würden.
Hausbesitzern, die feststellen, dass unter ihren Dächern Bauversuche stattfinden, sei diese Aktion zur Nachahmung empfohlen. Leider klappt es nicht bei allen Häusern, nur wo schon Mehlschwalben sind, führt dies bei den Kolonienbrütern zum Erfolg.