Bad Soden (es) – Von Kirchenmüdigkeit war nichts zu erleben beim ökumenischen Abschlussgottesdienst der Sodener Passion in der vollbesetzten Kirche St. Katharina am Ostermontag in Bad Soden. Feierliche Stimmung, als das mit Blumen geschmückte Kreuz durch den Mittelgang getragen wurde und ihm hauptamtliche und ehrenamtliche Vertreter aller Bad Sodener Kirchen folgten. Im Anschluss daran entzündete jede Kirchengemeinde ihre Ökumene-Kerze, die nun ein weiteres Jahr in den jeweiligen Kirchen für die Ökumene brennt.
Wieder war es gelungen, in der sechswöchigen Zeit seit Aschermittwoch das gute ökumenische Miteinander in den unterschiedlichsten Aktionen und Begegnungen zu festigen. Das fand in gebündelter Erinnerung seinen Platz im Abschlussgottesdienst. Nach wie vor eine Besonderheit ist, dass drei Konfessionen – die evangelisch-lutherische, die römisch-katholische und die methodistische – ein Team bilden. Sie haben diese sechs Wochen vorbereitet und in verschiedensten Formen das Thema 2023 „Beten. Aufatmen für die Seele“ in die Bevölkerung Bad Sodens getragen.
Beten konnte in dieser Zeit zu einer allumfassenden Erfahrung werden. Für Jugendliche der Kreuzweg in der katholischen Kirche, für Kinder und Familien der Gang mit dem Esel am Samstag vor Palmsonntag, Beten mit Musik, ein außergewöhnliches Konzert in der evangelischen Kirche Neuenhain, wöchentliche Abendgebete mit Meditation in der evangelisch-methodistischen Kirche in Neuenhain sowie das dortige Beten in Stationen. Und dann die Aktion „Wir beten für Sie“ auf dem Adlerplatz zur Marktzeit. Hier hatte sich die Box für Gebetsanliegen gefüllt. Nun im Abschlussgottesdienst wurde jedes dieser Gebetsanliegen verlesen und in die Fürbitte aufgenommen.
Die Predigt der evangelischen Pfarrerin Marlene Hering unterstrich nochmals das Miteinander-auf-dem-Weg-sein, um Gott zu erfahren. In der Begegnung, hier am biblischen Text der Emmaus-Jünger verdeutlicht, wird durch gemeinsames Gehen, durch das Miteinander-im-Gespräch-Sein und das Miteinander-das-Brot-Brechen Gottes Zusage deutlich: Ich bin bei Euch alle Tage.
Eingerahmt wurde der Gottesdienst durch vier österliche Werke, die der ökumenische Projektchor vortrug. Unter der Leitung der Kantorin Capucine Payon hatten rund 40 Sängerinnen und Sänger aus allen Gemeinden wöchentlich für diesen Auftritt geprobt. Das Engagement konnte sich in zwei Werken für den Gesamtchor und zwei für den Frauenchor hören lassen. Begleitet wurde der Chor mit Klavier und Orgel von Maximilian Bauer.
„Christ the Lord is risen today“, eine fulminante Komposition des britischen Komponisten John Rutter für Orgel und Chor, gab diesem Abschlussgottesdienst einen fröhlichen und feierlichen Ausklang.
Draußen erwartete die Gemeinde Brot, Rot- und Weißwein, Saft und Wasser, und noch lange konnte dank des sonnigen Wetters das Miteinander gefeiert werden.