Bad Soden (bs). Die Stadtgalerie Bad Soden will die meisten Ausstellungen, die 2020 coronabedingt ausfallen mussten, in diesem Jahr nachholen. Ein Blick in den Ausstellungskalender 2021 der Stadtgalerie im Badehaus macht Vorfreude auf vielseitige Kunsterlebnisse und neue überraschende Perspektiven. Die Galerie hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie viele Kunsterlebnisse kontinuierlich seit März vergangenen Jahres möglich gemacht. So sind aktuell die farbenprächtigen Bilder der für den Spätsommer geplanten Carin-Grudda-Ausstellung virtuell auf der städtischen Homepage zu sehen, teilte die Stadtverwaltung mit.
200 Jahre Königsteiner Chaussee
„Stadtgalerie und Kunst-Kabinett zeigen im Jahr 2021 wieder eine facettenreiche Mischung an Ausstellungen und Künstlern“, kündigt Bürgermeister Dr. Frank Blasch an. So liefen derzeit die Vorbereitungen für die Ausstellung „Vom Main in den Taunus. 200 Jahre Königsteiner Chaussee“. Die Schau stand bereits im Frühsommer vergangenen Jahres auf dem Programm. Zwei Jahrhunderte Straßengeschichte werden vom 3. April bis 30. Mai anhand vielfältiger Exponate lebendig. Es ist auch die Geschichte der an der Königsteiner Straße liegenden Orte, ihrer Bewohner und ihrer Gebäude.
150 Jahre Badehaus
Parallel dazu will die Stadt Bad Soden einen Geburtstag feiern: Das Badehaus wird 150 Jahre alt. Unter dem Titel „Von der Badeeinrichtung zum Kulturzentrum“ wird in einer kleinen Ausstellung gezeigt, wie es als eines der zentralen Kurmittelhäuser in Soden Badegeschichte geschrieben hat. Überraschende Einblicke sind garantiert, denn wohl kaum jemand weiß noch, dass es 1910 ein Fitnessstudio und ein Röntgenkabinett im Badehaus gab und sich im 1962 erstellten Anbau eine Kneippabteilung befand. Ein fester Bestandteil im Jahresprogramm der Stadtgalerie und des Kunst-Kabinetts sind die Ausstellungen der Sodener Kunstwerkstatt – in diesem Jahr im Juli und Oktober. Im Juli präsentieren die Künstler der Kunstwerkstatt in der Mitgliederausstellung, die eigentlich 2020 geplant war, ihre Gemälde, Skulpturen, Fotografien und keramischen Arbeiten. Die gebürtige Engländerin Heather Allen war in den 1990er Jahren in Frankfurt für ihre Installationen bekannt, in denen weibliche Miniatur-Figuren in uniformen Trainingsanzügen Formationen bildeten. Unter dem Titel „Heterotypien oder Cracking good compulsions“ präsentiert die Künstlerin ihre Arbeiten zur Erschließung von Räumen. Der französische Philosoph Michel Foucault (1926-1984) hatte dazu den Begriff „Heterotypien“ geprägt.
Bekannte Gesichter vom BluesHaus
Die Bad Sodener Künstlerin Nadja Bauernfeind kommt in der zweiten Julihälfte mit einer Regional-Art-Ausstellung ins Kunst-Kabinett und stellt dort ihre Zeichnungen und Portraits aus. Die dargestellten Personen werden den Betrachtern vermutlich bekannt vorkommen, handelt es sich doch um die Konterfeis von Musikern des Bad Sodener Musikvereins „BluesHaus“.
Carin Grudda besitzt in Bad Soden Kultstatus. An ihre Ausstellung im Jahr 2011 und die vor dem Badehaus platzierte große auffallende Skulptur „Blau Miau“ werden sich noch viele Kunstinteressierte erinnern. Die in Italien lebende Künstlerin nutzte die besonderen Monate der Pandemie und erfand die neun Protagonisten, die Erinnerungen wecken und neugierig machen auf Erlebtes und die Innenwelt der Künstlerin. Ihre Ausstellung „Wir sind eine Insel“ ist im August und September in der Stadtgalerie zu sehen.
„Das Glück dieser Erde ...“
Mit dem Österreicher Manfred Peckl kommt im Oktober ein interessanter darstellender Künstler mit seiner Schau „Verkehrte Welten“ in die Stadtgalerie. In seinem obsessiven Werk bilden Darstellung, Skulptur und Performance einen intensiven Dreiklang. Er hat unter anderem an der Städelschule studiert und Lehraufträge an diversen Kunstschulen übernommen. In eine ganz andere Welt, nämlich die der Pferde, führt im November die Ausstellung „Das Glück dieser Erde ...“. Kaum ein anderes Tier fasziniert zugleich durch seine Imposanz wie auch seine Feinheit und ist symbolisch so positiv besetzt.
Einen spannenden Blick werfen sowohl Künstler, die der Galerie verbunden sind, als auch eingeladene Neulinge auf dieses Thema, darunter Stephanie Marie Roos.
Den Reigen vielversprechender Regional-Art-Ausstellungen beschließt am Jahresende das Schwalbacher Ehepaar Helga und Armin Scholz. Die schöpferische Interpretation und der sensible Umgang von Helga Scholz mit dem Material Steatit (Speckstein) führt zu harmonisch fließenden Formen. Die Bilder von Armin Scholz werden zuerst in Acryl auf DIN A3 gemalt, fotografisch aufgenommen und am Computer in Filtertechnik bearbeitet. Ein kreativer Prozess aus immer wieder anders inszenierten Wechselbeziehungen von Information und Bildlichkeit.
Die Ausstellung „Malerei“ des deutsch-mongolischen Künstlers Gan-Erdene Tsend, ursprünglich für März geplant, wird ins Jahr 2022 verschoben. Eine Übersicht über alle Ausstellungen des Jahres mit Terminen und Öffnungszeiten findet sich auf der städtischen Homepage www.bad-soden.de unter „Zum Entdecken & Erleben/Kunst“.Alle Planungen stehen unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der jeweils geltenden Rechtslage, teilt die Stadt abschließend mit.