Neuenhain (mk/bs) – Am 10. Mai wurde der neue „Karl-Thumser-Platz“ an der Kreuzung Königsteiner Straße/Hauptstraße feierlich in Neuenhain eingeweiht. Das Datum wurde bedacht gewählt, denn dies wäre der 74. Geburtstag des 2018 viel zu früh verstorbenen Karl Thumser gewesen. Um den besagten Platz gebührend einzuweihen, wurden viele Gäste geladen: rund 100 Bürgerinnen und Bürger, Vertreter der politischen Gremien und des Main-Taunus-Kreises, Bürgermeister der Nachbarkommunen sowie politische und persönliche Weggefährten von Karl Thumser. Für sein großes Wirken in Bad Soden – und über die Stadtgrenzen hinaus – erhielt Karl Thumser zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.
Warum dieser Platz?
„Es war unter anderem ein Ort, an dem Karl Thumser sich sehr gerne aufgehalten hat“, würdigte ihn Bürgermeister Dr. Frank Blasch in seiner Begrüßungsrede. „Ich weiß, es gab auch durchaus mal Kritik, ob dies der ‚richtige Platz‘ sei. Hätte ihm das gefallen? Ich weiß aber auch: Karl war immer ein Pragmatiker und wenn Dinge nicht zu ändern sind, dann muss man das Beste daraus machen. Und ich glaube, das haben wir gemacht mit diesem schönen Platz.“
Auch Landrat Michael Cyriax war unter den Gästen und sprach eingangs ein paar Worte: „Ich bin sicher, auch die Neuenhainerinnen und Neuenhainer haben diese Zeit des Miteinanders, des Gespräches – beim Äppler –, das Austauschen sehr vermisst, so wie ich auch. Ein Wesensmerkmal von Karl Thumser war es, Menschen zusammenzubringen, Gesellschaft und Gemeinschaft zu pflegen und das alles in und für Neuenhain, Bad Soden und im Main-Taunus-Kreis. Wir alle haben Karl Thumser geschätzt und in guter Erinnerung. Ich verbinde gute Gespräche mit ihm und habe besonders in Erinnerung, wie er sich für Neuenhain, insbesondere den Herbstmarkt, eingesetzt hat. Dass der Obst- und Gartenbauverein wächst und gedeiht und für seinen Einsatz verdient es unseren bleibenden Dank und die Anerkennung und deshalb ist es schön, dass es diesen Ort gibt“, so der Landrat. Das Vermächtnis von Karl Thumser sei es mit Sicherheit, diese Gemeinschaft und den Austausch untereinander weiterzuführen und für die Zukunft zu bewahren – egal wo man herkäme, egal welcher Partei man angehöre.
Hochgeschätzter Politiker, Kollege und Freund
Gerd Elzenheimer (SPD, Bad Soden) überbrachte vorgelesen ein Grußwort von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die leider nicht persönlich vor Ort sein konnte, jedoch den neuen Karl-Thumser-Platz schon vorab besichtigen konnte. Mit ihren Worten: „Ich finde, dieser ist sehr schön geworden und bildet eine außerordentlich gelungene Hommage an seinen Namensgeber. Fraglos hat sich Karl Thumser um seinen Heimatort Neuenhain, seine Stadt Bad Soden und um den Main-Taunus-Kreis in großem Maße verdient gemacht. Damit war er immer über die Parteigrenzen hinweg ein hochgeschätzter Politiker, Kollege und Freund. Ein ehrlicher und engagierter Mensch, der immer ein offenes Ohr hatte und für andere da war. Seine warmherzige, zwischenmenschliche Stärke hat uns allen, die wir mit ihm Politik machen dürften, sehr viel bedeutet. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie er hier an diesem Tag gerne gemeinsam mit Ihnen seinen 74. Geburtstag gefeiert hätte. Leider ist er 2018 viel zu früh verstorben, aber nicht vergessen worden. Er hat sich um seine Mitmenschen verdient gemacht, bleibende Spuren und viele Erinnerungen hinterlassen. Mit diesem – seinem – Platz gibt es nun einen sichtbaren Ort dafür. Das hätte ihn bestimmt gefreut. Mir fehlt er sehr.“ – Nancy Faeser.
Zuletzt würdigte er Karl Thumser mit einer sehr persönlichen Rede über sein Leben und sein Wirken, das sehr vielfältig gewesen sei. Auf seine Initiative hin seien unter anderem wichtige Projekte in Bad Soden angestoßen worden, wie beispielsweise das Stadtentwicklungskonzept 2030, für das er sich noch sehr stark gemacht habe. Neben der kommunalpolitischen Arbeit in seiner Heimatstadt sei Karl Thumser außerdem über 36 Jahre Abgeordneter im Kreistag des Main-Taunus-Kreises gewesen und davon mehr als 25 Jahre Vorsitzender der SPD-Fraktion. Viele weitere Gremien und soziale Ämter habe Karl Thumser auf seinem Lebensweg begleitet. Für sein großes Engagement habe er viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem herausragend das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“, das ihm 2009 verliehen worden sei.
„Freiwilliger Bürgermeister von Neuenhain“ sei seine inoffizielle Auszeichnung gewesen von den „Neuehaanerinnen und Neuehaanern“ – und so wird Karl Thumser sicherlich mit diesem – seinem – Platz auch weiterhin in Erinnerung bleiben und Menschen zusammenbringen.
Der Neuenhainer Kerbeverein war natürlich mit am Start!
Bierbänke, „Äbbelwoi“ und nette Gespräche – ganz im Sinne von Karl Thumser.
