Auf den Spuren von Hölderlin

Hochtaunuskreis
(bs)– Klassik und Frühromantik in Thüringen stehen im Mittelpunkt einer Exkursion des Fördervereins Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und des Vereins für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg, zu der Interessierte eingeladen sind.

Im Mittelpunkt der Exkursion vom 18. bis 21. Mai 2023 stehen einige Lebensstationen Friedrich Hölderlins. Nach einem Zwischenstopp in Waltershausen, wo Hölderlin 1793/1794 als Hauslehrer bei der Familie von Kalb tätig war, geht es nach Jena, wo er, begeistert vom dort lehrenden Philosophen Johann Gottlieb Fichte, zu studieren begann. Dort lernte er auch Isaac von Sinclair kennen; allerdings markiert das Ende von Hölderlins Zeit in Jena auch einen der großen Brüche in seinem Leben, als er die Stadt fluchtartig verließ.

Neben Hölderlin geht es auch um Fichte, Schiller, Goethe, Wieland und die vielen anderen, durch die das kleine Fürstentum Sachsen-Weimar Ende des 18. Jahrhunderts zu einem der kulturellen Zentren Deutschlands wurde. So werden in Jena das Romantikerhaus und Schillers Gartenhaus besichtigt, außerdem vor den Toren der Stadt das „Museum 1806“, das über die Schlacht von Jena und Auerstedt als Schlüsselereignis der europäischen Geschichte informiert. Auch das Landgut von Christoph Martin Wieland in Oßmannstedt und die Klassikerstadt Weimar stehen auf dem Programm. Nicht nur über Hölderlin und Sinclair bestanden um 1800 Verbindungen zwischen dem Taunus und Thüringen. Karoline von Hessen-Homburg (1771–1854) und ihre Schwester Louise (1772–1854), Töchter Landgraf Friedrichs V. Ludwig, heirateten in die Familie der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt ein. Beiden Ehepaaren gemeinsam war ein großes Interesse für Kunst und Kultur. Die Exkursion führt daher auch zur Heidecksburg über Rudolstadt, welche damals der Hauptsitz der Familie war.

Ein letzter Abstecher gilt schließlich noch der Pädagogik jener Zeit, die in Schnepfenthal zu erleben ist, wo Christian Gotthilf Salzmann seit 1784 eine überaus wirkmächtige philanthropische Schule aufbaute.

Mitglieder der gastgebenden Vereine (Förderverein Kreisarchiv des Hochtaunuskreises, Verein für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg) zahlen 580 Euro im Einzelzimmer oder 430 Euro im Doppelzimmer; Gäste zahlen 620 Euro im Einzelzimmer und 470 Euro im Doppelzimmer. Änderungen im Programm sind vorbehalten.

Weitere Informationen und ein Anmeldeformular sind zu finden unter www.geschichtsverein-hg.de/jena.

Abbildung: Jena um 1790 Foto: Stadtmuseum Jena



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