Verpflichtende Alltagsmasken richtig pflegen

Bad Soden (Sc) – Nun ist es amtlich. „Die Nutzung von Alltagsmasken ist ab 27. April in Hessen im öffentlichen Personennahverkehr sowie beim Einkauf im Einzelhandel Pflicht“, heißt es laut neuester Richtlinie. Was seit langem diskutiert wurde und von vielen Bürgern auch bereits freiwillig genutzt wird, wird nun auch offiziell. Obwohl nur Schutzmasken mit der Klassifizierung FFP2 und FFP3 auch den Träger wirksam vor einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV2 schützen (und deshalb zunächst dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben sollten), erfolgt die Empfehlung zum Tragen der (selbstgenähten) Alltagsmasken auch vor dem Hintergrund, dass dadurch die Verteilung von infektiösen Tröpfchen beim Sprechen, Räuspern, Niesen oder Husten minimiert werden kann und was erst gar nicht in die Luft kommt, kann logischerweise auch nicht von anderen eingeatmet werden.

Mittlerweile gibt es verschiedene private Initiativen, in denen die unterschiedlichsten Formen von Alltagmasken genäht werden. Mal mit Bändern hinter dem Kopf, andere mit Befestigungen hinter den Ohren. Einige haben Gummibänder eingearbeitet, wieder andere arbeiten mit Metallbögen zur Stabilisierung. Der Fantasie und Passform sind hier keine Grenzen gesetzt und jeder muss für sich entscheiden, was er am liebsten mag oder was ihm am besten passt. Auch eine farbliche Abstimmung der Maske auf das Outfit wurde schon beobachtet – man muss halt das Beste daraus machen, Hauptsache es hilft. Ganz wichtig sind aber zwei Dinge – das Tragen einer Maske befreit nicht von dem Abstandsgebot zu unseren Mitmenschen (mindestens 1,5 Meter) und die Masken müssen gepflegt und regelmäßig desinfiziert werden. Daher bieten sich zum Nähen grundsätzlich Stoffe an, die bei mindestens 60 Grad waschbar sind. Zur regelmäßigen Desinfektion der (getragenen) Masken bieten sich vier Möglichkeiten an:

Waschmaschine: Besonders selbst genähte Masken können gut in der Waschmaschine gepflegt und desinfiziert werden. Die Waschtemperatur sollte bei mindestens 60 Grad liegen, um Viren und Keime wirkungsvoll abtöten zu können.

Backofen: Sensiblere Masken können materialschonend, um das Coronavirus SARS-CoV2 abzutöten, auch im Backofen desinfiziert werden. Dazu sollte der Ofen auf eine Temperatur von mindestens 80 Grad aufgeheizt und die Maske anschließend für 30 Minuten darin „gebacken“ werden.

Bügeleisen: Schneller geht die Desinfektion mit einem heißen Bügeleisen. Dazu die Maske auf höchster Temperaturstufe „ordentlich“ bügeln. Dies gilt besonders für die Falten, in denen sich Keime jedweder Art gerne verstecken. Diese Methode eignet sich daher eher für hitzebeständige Baumwollstoffe.

Abkochen: Eine weitere Möglichkeit ist das „Abkochen“ einer hitzebeständigen Maske. Dazu sollte man die Maske für mindestens 3 Minuten in siedendes (besser kochendes) Wasser tauchen.

Auf eine dieser Arten gepflegt und desinfiziert, können die selbstgenähten Alltagsmasken (fast) unbegrenzt lange getragen werden. Es wird jedoch dringend davon abgeraten, die Masken mit chemischen Mitteln zu desinfizieren. Die dadurch im Stoff verbleibenden Chemikalien können für den Träger beim Einatmen sehr gefährlich werden. Darüber hinaus sollte der Mundschutz nur an den Rändern – und nur zum an- oder abziehen – angefasst werden. Außerdem empfiehlt sich eine Lagerung der Masken in einer offenen Box, da sich in einer geschlossenen Box eventuell vorhandene Restfeuchtigkeit sammeln könnte und dieses wiederum ein idealer Nährboden für Keime wäre. Der Hinweis, dass ein Mundschutz nicht mit einer anderen Person geteilt werden sollte (zumindest nicht im nicht-desinfizierten Zustand), erklärt sich eigentlich von selbst.



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