„Zurückgedreht“ – Die Busse fahren wieder andersherum!

Seit Montag halten die (meisten) Busse wieder an den „alten“ Haltepunkten auf der Häuserseite der Georg-Pingler-Straße. Fotos: Scholl

Königstein/Bad Soden (gs) – Am ersten Werktag des neuen Jahres war es so weit: Der im vergangenen Frühjahr gestartete Verkehrsversuch in der Königsteiner Innenstadt – bei dem der Busverkehr neu geordnet und „gegen den Uhrzeigersinn“ um die Konrad-Adenauer-Anlage geführt wurde – war Geschichte.

Am 2. Januar, so war bereits im Vorfeld bekanntgegeben worden, wurde die von den Königsteiner Bürgerinnen und Bürger mehr als kritisch bewertete Verkehrsänderung aufgrund eines im Vorfeld ergangenen Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zurückgenommen. Zwar war einzelnen Gesprächen zu entnehmen, dass „man sich eigentlich jetzt daran gewöhnt habe“, aber viele störten sich nachhaltig an der „Belagerung“ der Konrad-Adenauer-Anlage durch die allgegenwärtigen Busse, was in erster Linie wohl an den parkenden Fahrzeugen in der Adelheidstraße lag.

Nicht alles lief glatt

Angesichts der nicht unerheblichen Umstellung, mit der sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer am Montag im Laufe des Vormittags konfrontiert sahen, lief der Verkehr erstaunlich ruhig und unaufgeregt. Der umfassendsten Änderung mussten sich die Busfahrerinnen und Busfahrer stellen. Konnten sie am frühen Morgen (6.45 Uhr) noch – wie zuletzt gewohnt – von der Frankfurter Straße in die Hauptstraße einfahren, so wurde die Regelung im Laufe des frühen Vormittags geändert. Die Busse fahren nun wieder von der Klosterstraße kommend in die Georg-Pingler-Straße ein. Derweil waren städtische Mitarbeiter in der gleichen Straße mit anpassenden Baumaßnahmen beschäftigt. Im Bereich der „neuen“ alten Bushaltestellen auf der Häuserseite mussten die elektronischen Anzeigetafeln neu gesetzt und wieder in Betrieb genommen werden. Gegen Mittag funktionierten die Anzeigen tadellos, so dass auch die Fahrgäste informiert waren. In der ersten Woche des Jahres halten einige Buslinien noch behelfsmäßig in der Adelheidstraße (siehe Seite 2) im Bereich der nun nicht mehr existenten Bus-Rastplätze, bis alle Arbeiten in der Georg-Pingler-Straße abgeschlossen sind. Dann kehren auch diese Busse an ihre angestammten Haltestellen zurück.

Im unteren Bereich der Georg-Pingler-Straße wurde zudem der (zusätzliche) Zebrastreifen entfernt, und die Kurzzeitparkplätze am Beginn der Georg-Pingler-Straße werden ebenfalls wiederhergestellt

Bis in den Vormittag hinein sorgten die Mitarbeiter der Stadtpolizei dafür, dass die Busse nicht in gewohnter Weise (und nun gegen die Fahrtrichtung) in die Hauptstraße einfuhren, sondern entweder die (temporären) Ersatzhaltestellen in der Adelheidstraße oder die neuen (alten) Halteplätze in der Georg-Pingler-Straße anfuhren.

Allerdings war nicht jede Busfahrerin oder jeder Busfahrer entsprechend orientiert bzw. informiert, weshalb sich ab und zu kleine „Völkerwanderungen“ quer durch den Park in Bewegung setzten, wenn die Busse an den Ersatzhaltestellen vorbeifuhren und statt dessen (immerhin in „richtiger“ Fahrtrichtung) die Haltestellen in der Georg-Pingler-Straße anfuhren, und wer einmal einen „Knickbus“ beim Rückwärtsfahren beobachtet hat, bekommt ein ganz anderes Gefühl von den Fähigkeiten mancher Busfahrer – von dem dadurch verursachten Verkehrschaos einmal ganz abgesehen.

Achtung Vorfahrt!

Die größte Anpassung für alle Verkehrsteilnehmer wird die erneute Änderung der Vorfahrtsregelung an der Ecke Klosterstraße/Adelheidstraße erfordern. Hier ist die Stadt ebenfalls zur alten Regelung zurückgekehrt. Die Adelheidstraße ist nun wieder vorfahrtsberechtigt, und von der Klosterstraße kann nun nicht mehr in Richtung Le-Cannet-Rochevill-Straße abgebogen werden! Es ist nur noch ein Abbiegen in die Adelheidstraße in Richtung Frankfurter Straße möglich!

Parkplätze

Der Parkplatz P1 kann über die Einfahrt im oberen Teil der Hauptstraße angefahren werden. Auf gleichem Wege erfolgt auch die spätere Ausfahrt.

Der Parkplatz P2 kann über die Georg-Pingler-Straße erreicht werden, jedoch erfolgt die Ausfahrt auch hier nur noch über P1 und die obere Hauptstraße.

Die Ausfahrt Richtung Georg-Pingler-Straße wurde geschlossen – die Durchfahrt der Hauptstraße ist für den Individualverkehr gesperrt.

Herausforderung Schulstart

Lief am ersten Tag alles recht gut, so ist auch für die kommenden Tage kein größeres Chaos zu erwarten, was auch dem eher geringen Verkehrsaufkommen geschuldet sein mag. Eine verkehrstechnische Herausforderung wird in der zweiten Woche in Gestalt des Schulbeginns erwartet.

Zwar werden die Busfahrer sich dann bereits an die „umgedrehte“ Verkehrsführung und an ihre neuen Haltepunkte gewöhnt haben, jedoch werden unzählige „Elterntaxis“ erwartet, die sich zum Schulstart erneut an die neuen Durchfahrts- und Vorfahrtsregeln gewöhnen müssen.

Die Autofahrerinnen und Autofahrer werden sich auf die neuen Regelungen einstellen – allerdings sollen auch diese nicht „für die Ewigkeit“ Bestand haben. Ergänzend zu ihrem Beschluss der Beendigung des Verkehrsversuchs haben die Stadtverordneten festgelegt, dass im Rahmen von „Workshops“ nach neuen Ideen, Ansätzen und tragbaren Lösungen „gegen“ die Dominanz der Busse in der Stadtmitte gesucht werden solle.

Es bleibt zu wünschen, dass die kreativen Köpfe der Stadt ein paar gute Ideen „in petto“ haben, denn mit der Rückkehr zu „Altem“ ist selten ein Problem gelöst worden.



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