Angespannte Situation an den Schulen…

Mit einer Teilung der Lerngruppen wäre den Schulen sehr geholfen.Foto: HvK

Eschborn (es). Gähnende Leere herrscht – vor allem in den Abendstunden – derzeit in vielen Geschäften. Corona verändert auch das Einkaufsverhalten der Menschen. Zahlreiche Geschäfte sind mittlerweile schon dazu übergegangen, ihre Häuser früher zu schließen, weil sich Öffnungszeiten bis 20 Uhr oder länger nicht mehr rentieren. Alles andere als leer sind in Coronazeiten die Schulen. An der Heinrich-von-Kleist-Schule kommen trotz Corona nach wie vor täglich über 1600 Schüler, Lehrer und Mitarbeiter zusammen.

Anders als beim ersten Lock-Down im Frühjahr, hatte sich die Politik bereits frühzeitig entschieden, beim aktuellen Lockdown light Schulen und Kindertageseinrichtungen in Deutschland offen zu halten. Dass das grundsätzlich eine richtige Entscheidung war, bezweifelt an der HvK kaum jemand, aber „wir sehen uns aktuell vor Herausforderungen gestellt, die wir kaum noch stemmen können“, so Schulleiter Marc Heimann. Die Infektionszahlen an der Schule sind bisher vergleichsweise niedrig. Auch die notwendige Disziplin, aller Beteiligten an der Schule, insbesondere der Schüler, ist vorbildlich. Zunehmend Sorge bereitet Heimann und seinem Stellvertreter Thomas Kräutle, der für Personaleinsatz und Stundenplan zuständig ist, die personelle Abdeckung des Unterrichtes. „Wir haben eine ganze Reihe von Kollegen, die zu einer Risikogruppe gehören und nicht mehr im Präsenzunterricht eingesetzt werden können. Hinzu kommen die üblichen jahreszeitlich bedingten Krankenstände. Ich halte allmorgendlich den Atem an, wenn in meinem Büro das Telefon klingelt“, so Kräutle. „Wir haben nur ein begrenztes Vertretungskontingent und wollen in der derzeit schwierigen Situation unseren Kollegen nicht noch massive Mehrarbeit aufbürden“, ergänzt Schulleiter Heimann.

Große Unsicherheit herrscht auch bei einem Großteil der Lehrer. Die staatlich angeordneten Schutzmaßnahmen halten viele für nicht ausreichend. „Überall hört man, wie wichtig es ist, den Mindestabstand einzuhalten. Das können wir an der Schule nicht annähernd einhalten. Zudem fühlen wir uns vom Schulamt nicht ausreichend unterstützt. Dagegen ist das Krisenmanagement der Schulleitung sehr gut, es wird immer auf Transparenz geachtet und mit unseren Fragen und Unsicherheiten stoßen wir immer auf ein offenes Ohr“, so eine Stimme aus dem Lehrerkollegium.

Während in einigen hessischen Landkreisen bereits Klassen und Lerngruppen wie vor den Sommerferien aufgeteilt wurden und zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling abgewechselt wird, hält man im Main- Taunus-Kreis noch am Voll-Präsenzbetrieb fest. An der HvK wäre man froh, wenn es auch hier eine Regelung wie in den Nachbarkreisen gäbe. Schulleiter Heimann: „Wir wären für einen solchen Fall optimal vorbereitet. Die Pläne liegen in der Schublade.“



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