Begegnung zwischen Läuferin und Alltagsmenschen

Eschborn (ew). Mit schnellen Schritten geht es zum 8. Eschathlon am 3. Oktober. Bis zur eigentlichen Veranstaltung informiert das Organisationsteam in verschiedenen Läuferdialogen. Marlis Sieburger vom Orgateam traf Nicole Ensminger, die ihr laufend am Westerbach entgegenkam – eine alltägliche Begegnung im Skulpturenpark zwischen vielen Alltagsmenschen. Trotz aller Corona-Beschränkungen war das Laufen immer eine Möglichkeit, aktiv zu bleiben, während das Schwimmen, Nicoles eigentliche Leidenschaft, nur sehr eingeschränkt möglich war. Triathlon-Veranstaltungen fanden ebenfalls keine statt. Ein Grund mehr, sich für den Eschathlon Halbmarathon im Oktober anzumelden.

Der „Läuferdialog“:

Sieburger: Was ist deine „Lieblings-Distanz“ im normalen Trainingsalltag?

Ensminger: Normaler Trainingsalltag? Da gehört für mich immer Schwimmen, Radfahren, Laufen dazu, weil es Spaß macht! Im Lauftraining können es gerne fünf Kilometer kurz und knackig sein, im Schwimmtraining gefallen mir besonders die 100er Serien. Und im Radtraining mache ich mindestens eine oder am besten gleich mehrere Feldbergtouren hintereinander.

Sieburger: Welche Zielzeit möchtest du bei deinem nächsten Lauf auf dem Display sehen, und welcher Lauf wird das sein?

Ensminger: Für den nächsten 5-Kilometer-Lauf wäre ich über 22 Minuten schon echt froh, und mehr als 23 Minuten sollten es dann nicht werden. Beim Halbmarathon würde ich schon gerne meine bisherige Bestzeit von unter 1:42 Stunden noch etwas verbessern, das werde ich im Oktober in München angehen.

Sieburger: Wie oft, und wie lange betreibst du durchschnittlich Sport pro Woche?

Ensminger: Die Coronazeit und die damit verbundenen Wettkampfabsagen haben mich ganz schön demotiviert, deshalb sind es momentan zwischen drei bis fünf Stunden. Aber da es ja nun wieder ein Ziel, nämlich die Teilnahme am Eschathlon, gibt, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit wieder mehr. Da sind fünf Stunden eher die Untergrenze, und es können auch schon mal 15 Stunden werden. Sieburger: Was war dein erster Kontakt mit Sport beziehungsweise mit dem Laufen?

Ensminger: Mein Vater hat mich und meine Schwester von klein auf oft zum Laufen mit auf den Sportplatz mitgenommen. So kam es, dass ich am Laufen Spaß gefunden habe. Aber auch mit dem Schwimmen habe ich früh begonnen und habe sehr lange Zeit das Schwimmen bevorzugt. Jetzt gefällt mir ja die Kombination auch sehr gut.

Sieburger: Wie sollten Kinder und Jugendliche generell an Sport oder speziell ans Laufen herangeführt und dauerhaft begeistert werden?

Ensminger: Kinder und Jugendliche sollten auf jeden Fall mit Spaß und Laufspielchen an das Laufen herangeführt werden. Ich lasse mir für meinen Unterricht und meine Triathlon-AG in der Schule (Altkönigschule Kronberg) immer wieder neue Ideen einfallen, und die Kinder sind begeistert. Dafür habe ich kleine Fallschirme besorgt, da muss man schon mal schnell antreten, damit sie aufgehen. Und auch Widerstandsseile sorgen für Abwechslung.

Sieburger: Was hat sich in deinem Leben grundlegend geändert, seitdem du Sport machst?

Ensminger: Es hat sich – glaube ich – nichts verändert, Sport mache ich seit meiner frühen Kindheit. Aber ich bin mir sicher, dass der Sport mich verändert hat. Mein Selbstbewusstsein wurde deutlich gestärkt. Der Umgang mit Siegen und Niederlagen ist meines Erachtens im Alltag sehr wichtig, welches man im Sport immer wieder erfährt. Auch die Disziplin, sich den Alltag so zu gestalten, damit sich die Zeit für alles, was man erledigen muss, auch findet. Sich immer wieder Ziele setzen...

Sieburger: Wie gehst du mit Wettkämpfen um – wie sieht dein Powerfrühstück aus, was sind deine Vorbereitungstipps und was gönnst du dir, wenn der Wettkampf erfolgreich gemeistert ist?

Ensminger: Ich brauche unheimlich lange Taperphasen. Das heißt ein bis zwei Wochen vor einem Hauptwettkampf fahre ich mit der Intensität und dem Umfang schon herunter und konzentriere mich von Tag zu Tag mehr auf den großen Moment. Mein Powerfrühstück vor Wettkämpfen ist Babybrei.

Sieburger: Was macht den Eschathlon attraktiv für dich?

Ensminger: Ich finde die Atmosphäre und die Strecke einfach großartig. Ich war seit Anfang an dabei, als Läuferin, als Helferin, als Betreuerin… Als Läuferin gefällt mir die abwechslungsreiche Strecke durch die Stadt, am Westerbach entlang bis nach Niederhöchstadt, dann über das Feld, fast an meiner Haustür vorbei in Richtung Helfmannpark und dann der Zieleinlauf mit toller Stimmung am Rathausplatz. Es ist toll organisiert und für alle irgendeine Strecke dabei. Oft betreue ich nach meinem Lauf in der Staffel, die ich in den letzten Jahren mit meinem Lehrerteam zusammen laufe, danach noch meine Schüler. Die wollen auch zeigen, was sie können und natürlich mit Stolz dann im Unterricht die tollen T-Shirts der Veranstaltung tragen. Egal in welcher Rolle, dieser Tag ist immer wieder ein besonderer in meiner Heimatstadt Eschborn.

Sieburger: Wie beschreibst du deine sportliche Einstellung ganz allgemein?

Ensminger: Zielstrebig und ehrgeizig, aber immer unter der Bedingung, dass es auch Spaß macht!

Marlis Sieburger bedankt sich für das Interview, wünscht alles Gute und hofft, dass Nicole Ensminger wieder mehr als vier Lehrerteams für den Eschlathon motivieren kann. Auch Helfer werden benötigt.



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