Begehrtes Brennholz nach Baumfällung am Wiesenbad

Rund 50 Eschborner nutzen die Gelegenheit, sich kostenlos mit Brennholz einzudecken. Bürgermeister Adnan Shaikh freut sich, dass auch die Bürger von den notwendigen Baumfällarbeiten profitieren können. Foto: Stephanie Kreuzer

Eschborn (es). Zahlreiche PKW-Anhänger und Kofferräume waren im Nu mit dicken Holzscheiten gefüllt, denn rund 50 Eschborner nutzten die Gelegenheit, sich kostenlos mit Brennholz einzudecken. Direkt zuvor konnten sie noch Zeuge werden, wie sich der letzte der insgesamt 36 gefällten Laubbäume ächzend auf die Seite legte. Die etwa zehn Meter hohen Eichen, Eschen und Buchen, die auf und am Gelände des Wiesenbades standen, mussten weichen, damit die Kanaltrasse verlegt werden kann – Voraussetzung für den geplanten Bau der 50-Meter-Schwimmhalle.

Aus der Not eine Tugend zu machen, lag Bürgermeister Adnan Shaikh besonders am Herzen, wobei die Idee dazu von seinem Kollegen Alexander Schilling aus dem Bauamt stammt, wie er erzählt: „Vor gut einer Woche machte er den Vorschlag, die Bäume jetzt noch rasch vor der ab 1. März beginnenden Brut- und Setzzeit zu fällen. Mir war wichtig, dass wir das tatsächlich hinbekommen, denn ansonsten hätten wir ein halbes Jahr warten müssen und das gesamte Bauvorhaben für das Schwimmbad hätte sich verzögert. Daher setzen wir mit dieser Aktion ein klares Zeichen, dass der Wunsch der Vereine und der politische Wille auch umgesetzt werden.“ Und nicht nur das, denn viele Eschborner konnte er damit ebenfalls glücklich machen: „Für uns lag nahe, dass die Bürger auch etwas davon haben sollen und sich – in haushaltsüblichen Mengen – Brennholz holen können.“

Bei aller Begeisterung über das kostenlose Schnäppchen hielten sich alle an diese Vorgabe, und so ging letztlich niemand leer aus. In Windeseile waren die Holzstapel weggeräumt. „Die Stämme wurden alle bereits in passend große Kaminscheite gespalten“, erzählt Ivica Kelava, stellvertretender Projektleiter des Neubaus Wiesenbad. „Wer mag, kann sich auch ganze Stammstücke mitnehmen und lagern. Denn optimalerweise sollte das Holz zwei Jahre lang austrocknen, bevor es verbrannt wird, aber vermutlich wird es auch schon im kommenden Winter gut funktionieren.“ Es sei auf jeden Fall durchaus denkbar, dass die Stadt eine solche Aktion wiederholt, wenn irgendwann mal wieder Bäume gefällt werden müssen, so Shaikh.

 



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