Café Sokrates verabschiedet Günter Vogel

Eschborn (es). Das Café Sokrates der evangelischen Kirchengemeinde verabschiedet sich von Günter Vogel.

Wie schnell doch die Zeit vergeht...und erst recht im Computer-Zeitalter. Eben noch Großcomputer, dann PC´s & Windows, dann Internet & Handy und jetzt reden alle nur noch von Tablets & Smartphones mitsamt ihren unzähligen Apps.

Das rasante Tempo in der Weiterentwicklung der Computer hat schon so manchen Rentner an den Rand der Verzweiflung gebracht. Doch zum Glück haben viele Ruheständler aus Eschborn und der näheren Umgebung den Weg ins Café Sokrates gefunden. Einem spezialisierten „Computercafé für Senioren“, welches die evangelische Kirchengemeinde Eschborn Ende 2000 aus der Taufe hob, um als erste Anlaufstelle rund um den Computer, mit kompetenter Beratung und altersgerechten Schulungen, Hilfestellung für Senioren zu leisten. Genau zu dieser Zeit hat auch der Niederhöchstädter Günter Vogel den Weg ins Café Sokrates gefunden. Allerdings nicht als genervter Opa, dessen Kinder und Enkel weder Zeit noch Geduld für „dumme Fragen“ haben, sondern als versierter EDV-Trainer, den die rasante Entwicklung des PC´s und seiner Miniaturisierung schon seit jeher fasziniert hat. Als Maschinenbau-Ingenieur war er ohnehin computer-affin und erforschte bereits vor gut 45 Jahren die Möglichkeiten des „Atari“. Da lag es natürlich nahe, daß Günter Vogel als einer der ersten ins Sokrates-Team aufgenommen wurde, um fortan seine Altersgenossen behutsam und humorvoll mit der Computerei vertraut zu machen. Diese besondere Fähigkeit beherrschte er wie kein Zweiter und war damit die Idealbesetzung für diese schwierige Aufgabe. Günter Vogel (inzwischen fast 89 Jahre jung) hat mit großem Engagement, Neugier und Leidenschaft beinahe 20 Jahre lang (6 Std/Woche) Senioren in Sachen „Computer & Internet“ im Café Sokrates ehrenamtlich betreut und geschult und seinen Altersgenossen damit wichtige digitale Kompetenzen vermittelt.

Die Breite und Tiefe seines stets aktuellen Computerwissens war bemerkenswert. Egal ob Windows, Apple, Email, Browser, Bildbearbeitung oder die inzwischen weitverbreiteten „Tablets & Smartphones“…. Günter Vogel kannte sie alle und fand durch konsequentes „Try & Error“ und fachlichen Diskurs für fast alle Fragen immer eine passende Antwort.

Aber seine große Beliebtheit basierte nicht nur auf seinem umfangreichen Fachwissen, sondern vor allem auf seiner Persönlichkeit. Er verstand es, dem diakonischen Auftrag der Kirchengemeinde Leben einzuhauchen und für die alltäglichen Sorgen und Nöte seiner Nächsten stets ein offenes Ohr zu haben, denn er war und ist ein guter Zuhörer.

Sein Charme, sein Humor, seine Hilfsbereitschaft und seine große Empathie machten ihn zu einem echten Sympathieträger und „Charmeur alter Schule“, der verständlicherweise bei den weiblichen Gästen sehr beliebt war. Sie alle haben sich bei ihm immer sehr wohl gefühlt, denn er ist ihnen stets respektvoll auf Augenhöhe begegnet. Dies haben die „Kunden der ersten Stunde“, Frau Gimbel, Frau Pechan und Frau Martin auch gerne nochmal mit einem Schmunzeln bestätigt.

Um sich für dieses außergewöhnliche Engagement gebührend zu bedanken, hatte die Evangelische Kirchengemeinde Eschborn am 25. Februar um 11 Uhr zu einem kleinen Sektempfang mit Häppchen im Cafe Vis-a-Vis im Mehrgenerationenhaus (MGH) geladen. Nahezu alle 25 Gäste sind der Einladung gefolgt und haben damit zum Gelingen der Feier beigetragen.

Dieter Fritsch, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, hieß zunächst alle Gäste und das Ehepaar Vogel herzlich willkommen und wies besonders darauf hin, dass hinter jedem erfolgreichen Mann auch eine starke Frau steht. Helmut Bauch, Seniorendezernent der Stadt Eschborn, betonte wie unverzichtbar das Ehrenamt ist und dankte Günter Vogel für sein langes Durchhaltevermögen. Dies hätte inzwischen Seltenheitswert, denn die meisten Ehrenamtler wollten sich nicht mehr dauerhaft binden. Auch Frau Baum-Dill, Koordinatorin des MGH Eschborn und Frau Schmidt, als Sprecherin der langjährigen Stammkunden, fanden Worte des Dankes.

Zu guter letzt hielt Bernd Schwarzkopf, Leiter des Café Sokrates, eine sehr persönliche Laudatio, in der er die große Beliebtheit und die Persönlichkeit von Günter Vogel hervorhob. Mit zwei „edlen Tropfen“ und einer kleinen Sokrates-Büste bedankte auch er sich bei Günter Vogel für seine Verdienste, während die Gäste diesen „letzten Abschied“ mit großem Applaus quittierten.

Wer durch diesen Artikel neugierig geworden ist und selbst gerne als ehrenamtlicher EDV-Trainer im Sokrates-Team mitarbeiten möchte, der kann sich unter Telefon 06196-9314855 bei Herrn Schwarzkopf melden oder eine Email schreiben an cafe-sokrates@ web.de.



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