Gold bei den European Championships

Die ältesten European Champions: Stolz präsentieren Daphne Belt (GBR) W80 und Manfred Klittich (GER) M85 ihre Medaillien auf dem Siegerpodium.Foto: privat

Eschborn (ew). Eine Olympiateilnahme war und bleibt für die Amateure der Triathlon-Altersklassen außer Reichweite. Aber so ein bisschen konnten sie sich schon als Olympioniken fühlen, als sie vergangenen Sonntag in München zwischen Olympiaturm, Olympiasee und Olympiastadion radelten und rannten.

Die Europameisterschaften über die Triathlon-Sprintdistanz wurden dieses Jahr im Rahmen der European Championships ausgetragen. 1150 Amateure von 16 bis 85 Jahren waren zum Kampf um Gold, Silber und Bronze angetreten. Allein Deutschland stellte eine Nationalmannschaft mit über 200 Athleten.

Auch für den Eschborner Triathlon-Senior Manfred Klittich, der in seiner 22-jährigen Triathlonkarriere schon gut 150 Mal bei lokalen und internationalen Rennen an der Startlinie stand, war das Event in München eine Meisterschaft ganz besonderer Art. „Ich war ziemlich aufgeregt und konnte in der Nacht davor kaum schlafen“, bekannte der im Triathlon für den Turnverein Bommersheim 1891 startende Eschborner. Bei aller Routine und einer langen Liste von Erfolgen bei lokalen und internationalen Wettkämpfen bis hin zum legendären Ironman Hawaii war der Start an historischer Stätte für den 85-jährigen Ausnahmeathleten so etwas wie ein Höhepunkt seiner Karriere.

Anders als bei der Elite begann der Wettbewerb der Altersklässler wegen der Masse an Startern nicht im Olympiasee, sondern im Nordwesten von München gelegenen Karlsfelder See. Schon vor dem Start gab es für Klittich eine kleine Aufregung. Das Vorderrad des am Vorabend dort eingecheckten Rennrades war platt. Mit Unterstützung von Sportkameraden konnte der Schaden noch rechtzeitig vor dem Schwimmstart behoben werden. Danach lief das Rennen routinemäßig. Nach 750 Metern Schwimmen, 22 Kilometern Radfahren zum Olympiapark folgte der Wechsel in die Laufschuhe und eine anspruchsvolle Fünf-Kilometer-Runde durchs Olympiagelände über den Olympiaberg in Richtung Ziel.

Der blaue Teppich, auf dem zuvor schon die Eliteathleten zur Finishline stürmten, bildete auch für den ältesten Athleten der Meisterschaften den Laufsteg zu Gold. „Bei diesem einmaligen Zielerlebnis vor einer solchen Zuschauerkulisse fühlt man sich tatsächlich so ein wenig wie ein Olympiasieger“, schwärmte der Senior im Interview, nachdem er mit der Goldmedaille dekoriert das Siegerpodium verlassen hatte.

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