„Das Gold des Vordertaunus“ kann geerntet werden

Eschborn (es). Reges Interesse besteht an den Führungen durch die Kultur- und Obstwiesenlandschaft des Vordertaunus, die Reinhard Birkert durchführt.

Im Fokus steht bei der Führung am Samstag, 8. August, um 15 Uhr, die Mirabellenernte im Obstgarten Vordertaunus. „Das Gold des Vordertaunus“ kann geerntet werden. So beschreibt Reinhard Birkert die aktuelle Situation und gibt weitere Informationen:

„Gab es 1951 bei der Obstbaumzählung in Eschborn noch 1308 und in Niederhöchstadt 4448 ertragfähige Mirabellenbäume, sind es heute nur noch wenige Exemplare in der Feldgemarkung. Wurden bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts noch bis zu 30 000 Zentner Mirabellen im Jahr in der Kronberger Obstgenossenschaft abgeliefert, gibt es heute nur noch – je nach Erntejahr – geringe Mengen der wunderbaren Frucht, die privat vermarktet werden.

Tatsächlich erlebt die Mirabelle bei den Verbrauchern zur Zeit eine Renaissance. Neuanlagen würden sich wieder lohnen, der Absatzmarkt ist da.

Wobei die Ernte als Frischobst reine Handarbeit ist. Nur die Brennware darf geschüttelt werden.

Vor 50 Jahren war das zweite und dritte Wochenende im August die klassische Erntezeit der Mirabelle. Die ganze Familie war dann auf dem Mirabellenacker.

Wichtig war, dass man sich genug ,Holzsteigen‘ bei der Genossenschaft geholt hatte. Da diese Holzkisten selten ausreichend vorhanden waren, musste man sich immer beeilen, wenn die ,Laster‘ (LKW) mit den Holzkisten kamen.

In diesem Jahr begann die Mirabellenernte schon in der letzten Woche. Gut drei Wochen früher. Die Bäume haben in diesem Jahr allgemein einen guten Ertrag.

Aber auch den Mirabellenbäumen fehlt für die ausreichende Ausbildung der Früchte das Wasser. Es ist jetzt der dritte trockene Sommer in Folge. Die Trockenheit bewirkt ein partielles Baumsterben, man sieht viel ,Totholz‘ an den Bäumen. Dem Obstbaumschnitt kommt nach der Ernte und in den Wintermonaten eine besondere Bedeutung zu. Zugleich muss man sich intensiv über ein ,Bewässerungskonzept‘ für die Obstbäume und andere Feldfrüchte wie die Kartoffeln Gedanken machen. Es ist Zeit, Grundlagen für ,Projekte zum Klimawandel auf Obstwiesen‘ zu entwickeln.“

Anmelden zur Führung am 8. August können sich alle Interessierten bei Reinhard Birkert per Mail an r.birkert[at]web[dot]de, Treffpunkt ist an der Westerbachhalle.



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