Eschborn (es). „Zeiten wie diese, in denen unsere Mobilität stark eingeschränkt ist, bieten sich ganz besonders dafür an, die Art und Weise, wie wir uns im Alltag bewegen, neu zu überdenken“, meinen die Grünen Eschborn in ihrer Pressemitteilung. Das Auto mag in Pandemiezeiten Vorteile gegenüber dem öffentlichen Nahverkehr haben – sobald aber das Abstandsgebot kein ständiger Begleiter mehr ist, wird deutlich, dass die alltagsprägende Nutzung von Autos oft rational schwer zu erklären sei:
Autos verbrauchen viel Energie und viel Raum – beides sei endlich. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, fördert die eigene Gesundheit und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lebensqualität der eigenen Stadt.
Das wollen die Grünen mit einer entsprechenden Infrastruktur fördern: Mehr, bessere und sicherere Fuß- und Radwege, Förderung von Lastenrädern, weitere Abstellanlagen für Fahrräder an den Bahnhöfen, häufigere und konsequentere Überwachung des (insbesondere ruhenden) Verkehrs und mehr Angebote im öffentlichen Nahverkehr.
„Dass der ÖPNV zudem günstiger werden soll – dafür setzen wir uns seit langer Zeit ein.“ Eine Möglichkeit: Die Ausdehnung der Frankfurter RMV-Tarifzone könne auf ganz Eschborn ausgeweitet werden. Anträge, solche Verhandlungen mit dem RMV aufzunehmen, seien in den letzten beiden Jahren an der Eschborner SPD gescheitert. „Wir freuen uns, dass ebendiese SPD ihre langjährige Blockadehaltung in dieser Angelegenheit endlich aufgibt – sei es auch aus wahltaktischen Gründen.“
Vom Wahlkampf-Kleinklein nochmal zum großen Ganzen: Dass gerade der Raum immer wertvoller wird, daran werden Eschborner schon allein durch die Preise für das Wohnen erinnert. Warum aber widmet man einen so großen Anteil des öffentlichen Raums dem Auto – insbesondere dem parkenden? Wenn Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr attraktiver werden würden und einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert bekämen, könnte man den allen zur Verfügung stehenden Raum und die verbindende Mobilität neu bedenken.