Idee des „Stadtgartens“ nimmt konkrete Formen an

Eschborn (ew). Nach der Präsentation im Bau- und Umweltausschuss konnte sich nun auch die Stadtverordnetenversammlung ein Bild machen – die Pläne für das Projekt eines „Stadtgartens“ für Eschborner Bürger werden immer konkreter. „Die Verwaltung hat einen sehr stimmigen und erfolgversprechenden Konzeptentwurf erarbeitet, der im zuständigen Bau- und Umweltausschuss bestätigt wurde“, freut sich Bürgermeister Adnan Shaikh auf eine Erfolgsgeschichte. „Unsere Erste Stadträtin Bärbel Grade, die seit Mitte Januar im Amt ist, wird dieses tolle Projekt nun in ihrer Zuständigkeit als Gründezernentin mit viel Expertise und hoher Fachkompetenz weiterentwickeln.“

Basierend auf einer Initiative von Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung wurden im Herbst 2020 bei einem gemeinsamen Ortstermin auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule am Fasanenweg 1 in den Unterwiesen erste Wünsche und Vorstellungen besprochen. Diese umfassten sogenannte Grabegärten und Hochbeete, wo Bürger sowie in Eschborn berufstätige Menschen aktiv gärtnern könnten, um vorwiegend Nutzpflanzen zur Lebensmittelerzeugung, also Obst und Gemüse, anzubauen.

„Das Projekt soll Menschen einen Zugang zum ‚eigenen Beet auf Zeit‘ bieten – und damit die Möglichkeit, gemeinsam mit Nachbarn und Freunden Erfahrungen im Gärtnern zu sammeln und auszutauschen“, beschreibt Grade die Idee des Stadtgartens. Immerhin sei das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Christensen nicht weit vom Quartier „Stadtpfad“ entfernt, wo viele Menschen leben, die keinen eigenen Garten haben. „Auch für Menschen, die zum Beispiel aus beruflichen Gründen nur für eine befristete Zeit in Eschborn leben, schließt das Projekt eine Lücke, da eine Mitgliedschaft im Kleingartenverein zumeist eher längerfristig ausgelegt ist.“

Auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern würden zwei ehemalige Gewächstunnel für einen großzügigen Parzellenbereich hergerichtet sowie einzelne, etwa ein Quadratmeter große Hochbeete im Außenbereich angelegt werden. „Pro Tunnel können je nach Größe der einzelnen Parzellen – vermutlich drei Meter x 1,80 Meter groß – 14 bis 20 Personen gärtnern“, erklärt Lasse Autzen vom Fachbereich Tiefbau. „Vorgesehen ist, dass die Stadt das Grundstück, die Infrastruktur und die Ausstattung vor Ort, also zum Beispiel Gartenwerkzeuge wie Spaten, Rechen oder Harken, zur Verfügung stellt. Da es sich um relativ kleine Parzellen handelt, werden motorbetriebene Geräte vermutlich nicht erforderlich sein. Die Nutzer können daher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Stadtgarten kommen und das Auto zu Hause lassen.“

Alles soll auf einem Miteinander und solidarischem Gedanken basieren und die Vergabe der Parzellen unkompliziert ablaufen, um bei möglichst vielen Menschen das Interesse am Gärtnern zu wecken. Verschiedene Organisationsformen, ob Verein, Freundeskreis oder Interessengemeinschaft mit festen Ansprechpartnern, seien denkbar. Auch die Erfahrungen von bestehenden und erfolgreich wirkenden Eschborner Vereinen wie dem Obst- und Gartenbau- sowie dem Brauchtums-Verein sollen genutzt werden. Angedacht ist nicht zuletzt, auf dem Gelände verschiedene Veranstaltungen zu ermöglichen – ob Frühjahrs- und Herbstmarkt, Flohmärkte oder auch „Summertime“-Konzerte.

„Besonders in der aktuellen pandemischen Lage ist ein gesundes Leben nochmals stärker in unser Blickfeld gerückt“, so Bürgermeister Shaikh. „Mit diesem Projekt ermöglichen wir Eschborner Familien, Kindern und Jugendlichen, aber auch in Eschborn tätigen Menschen sehr niederschwellig, sich im Gärtnern auszuprobieren. Vor allem für Kinder ergibt sich hierdurch die Chance, selbst Hand anzulegen und zu erfahren, woher unsere Lebensmittel stammen.“ Auch die Erste Stadträtin Grade sieht nur Positives: „Insgesamt freue ich mich sehr über dieses Projekt, das auch die Unterwiesen aufwertet und viel Potenzial hat.“

Unter www.stadtgarten-eschborn.de entsteht demnächst eine Website, die über das Projekt informieren soll.

Die Pläne für einen Stadtgarten werden immer konkreter – ein Ortstermin auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule, deren Gelände hierfür vorgesehen ist, hat bereits im Vorfeld stattgefunden. Foto: Stadt Eschborn



X