Apfel- und Birnenernte hat in der Feldgemarkung begonnen

Eschborn (ew). „Die Apfelernte hat in diesen Tagen begonnen. Gut zwei Wochen früher beginnt die Ernte in diesem Jahr“, berichtet Reinhard Birkert vom Obst- und Gartenbauverein Niederhöchstadt.

Das zentrale Thema sei die Trockenheit. „Ohne eine Unterstützung in der Wasserversorgung werden das Beerenobst und die Obstbäume diesen Klimawandel mit der langandauernden Trockenheit nicht überleben“, so Reinhard Birkert. Diese Trockenheit schwäche die Obstbäume massiv, die Früchte bleiben klein. Es sind viele Kriterien, die die Obsternte in diesem Jahr – das neunte Jahr in Folge mit großer Trockenheit – beeinflussen: die Genetik der einzelnen Obstsorten, die Bodenverhältnisse, der Standort – ein Standort mit Schatten oder praller Sonne?, die Wasserversorgung – wird gewässert oder nicht?, gibt es Wasseradern, die die Obstbäume direkt versorgen können?, wie ist der Schädlings- und Pilzbefall ausgeprägt?, haben die Obstbäume eine gute Nährstoffversorgung?, und wurde ein Baumschnitt durchgeführt? – um nur einige Kriterien zu benennen.

Apfelbäume, besonders die jungen Bäume, die den ganzen Tag in der Sonne stehen und nicht bewässert werden, bringen keine guten Früchte.

Der Baum lasse dazu immer mehr Früchte fallen, weil er sie nicht ernähren kann. Zudem bekommen viele Äpfel einen „Sonnenbrand“, faulen dann und fallen vom Baum.

„Ob eine Wasserader unterirdisch vorhanden ist, kann man gut am Graswuchs auf der Obstwiese sehen. Gibt es noch ein geringes Wachstum, ist die Obstwiese noch (etwas) grün, ist diese Versorgung vorhanden. Dort, wo das Gras dürr und vertrocknet ist, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Die Obstbäume können weder Wasser noch Nahrung aus der Erde holen. Die Erde bekommt Risse“, so Birkert.

Die großen Obstbäume benötigen jetzt zusätzlich etwa 50 bis 100 Liter Wasser pro Tag und Baum. „Das haben wir aber nicht“, so Reinhard Birkert. „Deshalb“, setzt er fort, „müssten wir uns in Eschborn an einen Tisch setzen, um eine Wasserversorgung für unseren Obstbau und damit für unsere Kulturlandschaft zu organisieren.“

„An den Standorten, wo es eine gute Wasserversorgung gibt, der Boden nährstoffreich ist, die Wurzeln tief in den Boden gehen können, wo auch Schatten ist, haben wir eine gute Ernte“, freut sich der Ehrenvorsitzende.

„Die Birnenbäume haben überwiegend einen guten Behang. Die Herbst-Apfelsorten haben noch die Kraft und den Regen des Frühjahrs mitnehmen können und stehen gut da“, ergänzt Birkert weiter.

Bei den hochstämmigen und späten Apfelsorten gebe es fast kein Wachstum mehr. Dramatisch sei das Baumsterben bei den Mirabellen. Sie haben teilweise einen guten Behang, produzieren durch die Trockenheit viel Totholz. Die Äste sterben ab.

„In unserer Feldgemarkung können jetzt bei den Äpfeln zum Beispiel ‚James Grieve‘, ein saftiger und würziger Essapfel, geerntet werden. Aber auch die Sorten ‚Delbar‘, ‚Colina‘ und ‚Discovery‘. Bei den Birnen begann die Ernte mit ‚Clapps Liebling‘, jetzt wird ‚Williams Christ‘ gepflückt – eine Birne mit einem zimtwürzigen Geschmack“, informiert Birkert vom Obst- und Gartenbauverein weiter. Im September folgt dann die Ernte der „Guten Luise“.

Eine Frage, die viele Hobbykelterer bewegt: Gibt es angesichts der Trockenheit genügend Rohware für den Apfelwein?



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