Gläubige freuen sich über erste öffentliche Gottesdienste

Auseinander sitzend, aber in Gemeinschaft feiern Gläubige nach acht Wochen erstmals wieder in der katholischen Heilig Kreuz Kirche in Burgholzhausen einen Gottesdienst. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Gläubige, die vor der Kirche Schlange stehen und nur Zutritt nach vorheriger telefonischer oder schriftlicher Anmeldung per Mail haben, hätten sich Pfarrer und Gemeindemitglieder der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche in Burgholzhausen vor der Pandemie kaum vorstellen können. Auch Livestream- oder digitale Gottesdienste wurden von der Masse wenig genutzt. Umso mehr freuten sich Gläubige darauf, am Samstag und Sonntag nach acht Wochen „ohne“ wieder in Gemeinschaft Gottesdienste feiern zu können. Allerdings mussten die Gottesdienstbesucher bestimmte Regeln vor und nach dem Betreten der 1717/18 im Barockstil erbauten Kirche beachten. Vor dem Eingang sorgten Markierungsstreifen bei den Wartenden für den Mindestabstand von 1,50 Meter. Eintreten durften alle, die eine Mund-Nasen-Maske trugen. Nachdem der Name auf der Anmeldeliste abgehakt und die Hände desinfiziert waren, konnte das Gotteshaus betreten werden. Mit vier roten Punkten an der Rückenlehne der Bänke sind die Sitzplätze in 1,5 Meter Abstand zueinander markiert. Einzig Familien oder Ehepaare konnten ohne Mindestabstand zusammensitzen. Die Empore war für Besucher gesperrt. „Unter Berücksichtigung der Abstandsbestimmungen stehen in der Heilig Kreuz Kirche maximal 18 Plätze für die Gottesdienstbesucher zur Verfügung.

Angemeldet haben sich für die Samstagabendmesse zwölf, in der Ober-Erlenbacher St. Martin-Kirche 32 und in der Ober-Eschbacher St. Elisabeth-Kirche 21 Gläubige“, informiert Pfarrer Rudolf Göttle. Er trug bei Begrüßung und Verabschiedung der Gottesdienstbesucher ebenfalls eine Mund-Nasen-Schutzmaske, die er bei der Predigt ablegte. Gemeinsam mit zwei aktiven Gemeindemitgliedern begrüßte der Geistliche als erste Besucherin Krystyna Tomczyk. „Mir haben die Gottesdienste in den letzten Wochen sehr gefehlt. Ich habe mich für heute, kommenden Donnerstag und Samstag angemeldet und freue mich, dass ich einen Platz bekommen habe“, sagt die Burgholzhäuserin aus Polen. Mechthild Herbert ist aus Ober-Erlenbach gekommen. Sie sagt: „Es freut mich sehr, dass es wieder Gottesdienste gibt. Ich finde es gut, dass man sich anmelden kann, nicht wartend vor der Tür steht und dann nicht reinkommt. Lobenswert ist, dass Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden, damit die Ansteckung mit dem Corona-Virus möglichst vermieden wird.“ Regina Behnkost aus Burgholzhausen sagt: „Ich finde die Ablaufregelung mit Anmeldung gut. Man weiß, dass man in die Kirche kommt. Zudem haben so alle Gemeindemitglieder eine Chance, einen Gottesdienst zu besuchen.“ „Ich finde es schön, dass es wieder losgeht“, freut sich Thomas Geiger. Der Burgholzhäuser ist gemeinsam mit Ehefrau, Tochter und Sohn gekommen. Er sagt: „Die Regelung mit Anmeldung und die Ablauforganisation unter Berücksichtigung der empfohlenen Schutz- und Hygienemaßnahmen ist besser, als wenn es weiter keinen Gottesdienst gibt.“

Sicherheit geht vor

Das findet auch Christoph Budde: „Sicherheit geht vor“, betont der Burgholzhäuser. Ihn hat seine Ehefrau mit angemeldet. „Ich bin kein regelmäßiger Kirchgänger und begleite heute meine Frau, weil eine Messintension für meine Schwiegereltern gelesen wird.“ Fürbitten für Verstorbene wurden erstmals nach acht Wochen an diesem und werden noch einmal am kommenden Wochenende genannt wie Pfarrer Rudolf Göttle informierte. Trotz aller Lockerungen, sei man bei den Gottesdiensten noch nicht zur Normalität zurückgekehrt. So betreten die Besucher die Kirche durch einen und verlassen sie durch einen zweiten Ausgang. Im Gottesdienst ab es keinen gemeinschaftlichen Gesang, die Gesangbücher waren nicht ausgelegt. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst auf der Orgel von Jan Tore Ohlsen. Alle Teile des Ordinariums wurden gesprochen. Die Hostien waren mit der Palla bedeckt, um sie vor Verunreinigungen zu schützen. Die Hostien wurden vom Maske und Handschuhe tragenden Gottesdienstleiter an die mit ausgestreckten Armen vor ihm Stehenden gereicht. „Auch die Kollekte wird nicht wie sonst üblich in der Reihe eingesammelt, sondern die Körbchen stehen vor dem Ausgang“, erklärt Diethard Fries.



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