Gott danken für Eis, Pizza und Spaghetti

Kinder aus der Gemeinde lesen abwechselnd mit Kehrvers „Alle guten Gaben“ Dank und Fürbitten beim Gottesdienst auf der Kuhkoppel. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Erntedank einmal ganz anders gefeiert haben in diesem Jahr Gläubige in Burgholzhausen. Zum ersten Mal fand der ökumenische Erntedank-Gottesdienst auf der Kuhkoppel der Dairy Farm von Johanna und Markus Wien statt. Pfarrerin Gundula Guist von der Evangelischen Kirchengemeinde Burgholzhausen und Pastoralreferentin Katja Vogel-Brück von der Katholischen Heilig Kreuz-Gemeinde Burgholzhausen hatten nicht nur mit der Wiese hinter dem Stall des Milchbauernhofes einen besonderen Ort mitten in der Natur gewählt, sondern auch die Inhalte entsprechend ausgerichtet. Während des Gottesdienstes begrüßten die Beiden bei der Premiere besondere Gäste wie die stets hungrige Biene Frieda Emma vom Staub alias Gundula Guist, die allwissende Insektenforscherin und Biologin Professor Dr. Julia Stich, die Katja Vogel-Brück verkörperte, sowie Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde, die Dank und Fürbitten sprachen. Unter anderem dankten sie Gott für „Eis, Pizza, Spaghetti und alle anderen Lieblingsspeisen.“ Rund um den von Protestantin Thea Münch mit Blumen, Obst, Gemüse und Feldfrüchten liebevoll dekorierten Strohballen-Altar war einiges los. Da summte und brummte die hungrige Biene Frieda Emma vom Staub auf Nahrungssuche herum. Die Besucher hörten aufmerksam zu als die Pfarrerin berichtete, dass Wachsen und Ernten zugleich „teuer und geheimnisvoll“ sind und es sich bei beiden „um ein von Gott geschenktes Wunder“ handle. In einem Dialog mit der Expertin und Biologin unterhielt sich die Pfarrerin über das Bestäuben. „Braucht der Weizen zum Bestäuben Bienen?“ „Nein, er wird wie Reis, Mais und Weizen vom Wind bestäubt.“ „Ist der Bohnenkaffee ein Bienenkaffee?“ „Ja und nein. Die Kaffeebohnen schmecken besser, wenn sie während der Blüte von Insekten besucht werden.“ „Und wie ist es bei Schokolade, die größtenteils aus Zucker besteht?“ Da konnte Landwirt Markus Wien weiterhelfen: „Zuckerrüben sind zugleich Selbst- und Fremdbefruchter, die überwiegend durch Wind bestäubt werden.“ Musikalisch umrahmt wurde die Gottesdienstpremiere auf der Weide von Bläsern des 2006 gegründeten ökumenischen Posaunenchors Burgholzhausen unter Leitung von Dr. Stefan Daniel mit Liedern wie dem Spiritual „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“.

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