Haustiere und Teddybären gesegnet

Lilli (6), Katharina (8), Paula (6), Ferdinand (4), Leo (8) und Diakon Diethard Fries (v. l.) umringen nach dem Gottesdienst mit Haustiersegnung den Heiligen Franziskus. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Kaum ein Heiliger hat eine so große Anerkennung in der römisch-katholischen Kirche gefunden wie Franz von Assisi (1181/82-1226). Francesco Giovanni di Pietro Bernardone, wie sein bürgerlicher Name lautete, folgte Jesus Christus bedingungslos nach. Er gründete den Orden der Minderen Brüder. Verehrt wird er als Patron der Armen, Blinden, Lahmen, Strafgefangenen, Sozialarbeiter und Schiffbrüchigen. Er dient als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Religionen. Papst Johannes Paul II. erklärte ihn 1980 zudem zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie.

Bekannt ist der Heilige Franziskus auch für seine Liebe zur Natur und den Tieren. Der 4. Oktober wird international als Franziskus-Gedenktag gefeiert und als Tierschutztag begangen. Die katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Burgholzhausen feierte nun den Namenstag ihres Schutzpatrons. Diakon Diethard Fries hatte die über 1000 Gemeindemitglieder zum Familiengottesdienst mit Haustiersegnung eingeladen. „Die Kirche war voll besetzt. Gefreut habe ich mich über die vielen Kinder“, sagte Diethard Fries. Einige der großen und kleinen Gottesdienstbesucher hatten Haustiere mitgebracht. Zur Segnung nach dem Gottesdienst fanden sich sechs Hunde, vier Hasen, einige Mäuse und zwei Teddybären mit ihren Besitzern vor dem Altar ein. „Der Mensch hat Verantwortung gegenüber allen Lebewesen. Gott unser Vater hat sie ihm im Schöpfungsbericht anvertraut. Der Heilige Franz von Assisi hatte eine besondere Nähe zu allen Tieren. In ihnen sah er Gottes Schöpfung. So wollen wir am Festtag unseres Schutzpatrons die Tiere segnen“, sagte der Diakon. Es folgten drei Fürbitten und das Segensgebet.

Nach dem Familiengottesdienst strömten viele Besucher zum Franziskusfest ins Pfarrzentrum. Dort kredenzten aktive Gemeindemitglieder den Gästen frisch gepressten Süßen, Quiches, Zwiebelkuchen, leckere Würstchen sowie selbstgebackenen Kuchen und Kaffee. Der Andrang war so groß, dass noch schnell weitere Stühle und Tische aufgestellt werden mussten. Seit dem Jahr 2000 ziert eine Bronzefigur des Heiligen Franziskus vor der Kirche alle Blicke auf sich. Sie erinnert an den Heiligen und Schutzpatron der Gemeinde, der 1224 auf dem Berg La Verna die Wundmale Christi empfing. Bereits ein Jahr zuvor erfand Franziskus das Weihnachtskrippenspiel mit Menschen und Tieren. Für Franziskus war die ganze Schöpfung Gottes gute Gabe. Das unterscheidet ihn vom dualistischen Weltbild der Katharer. Sie glauben, dass das Universum aus einer von Gott geschaffenen spirituellen und der vom Satan beherrschten materiellen Welt besteht.



X