Achtung Kröten mit Frühlingsgefühl

Friedrichsdorf (fw). Der Naturbund Hessen (Nabu) informiert: Das frühlingshafte Wetter in den kommenden Wochen lockt wie jedes Jahr zahlreiche Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartier hervor. Bei milden Nachttemperaturen von über fünf Grad Celsius machen sich überall in Hessen Amphibien auf den Weg zu ihren Leichgewässern. Die kalten und frostigen Nächte der letzten Wochen hielten Frösche und Kröten bislang von ihrer Frühlingswanderung ab. Die wechselwarmen Tiere verlassen ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung und machen sich auf zur „Hochzeitswanderung“. Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibien an ihre Gewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Wälder aber auch Gärten liegen teilweise weit entfernt von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Partnersuche gehen. Auf den bis zu drei Kilometer langen Wanderungen müssen sie dabei oftmals Straßen überqueren. „Manchmal bleiben die Kröten und Frösche sogar längere Zeit auf der warmen Fahrbahn sitzen und werden von anrollenden Autos überfahren“, erklärt Dominik Heinz, Amphibienexperte des Nabu Hessen. Hinweisschilder an den Straßenrändern weisen auf Streckenabschnitte hin, in denen besonders viele Amphibien wandern. Der Nabu bittet darum Autofahrer, auf diesen Amphibienwanderstrecken höchstens 30 Stundenkilometer zu fahren. Das kann vielen Tieren das Leben retten. Denn sie können nicht nur durch direktes Überfahren sterben, sondern auch wenn Fahrzeuge schnell unterwegs sind. „Große Geschwindigkeit erzeugt einen so großen Unterdruck, dass es zu Verletzungen der inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen kommt, und diese dann sogar durch den Mund nach außen gestülpt werden. Die Tiere verenden dann qualvoll am Straßenrand“, so Heinz.

Eine umsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helfer nötig. Denn auch zahllose ehrenamtliche Naturschützer in ganz Hessen schlagen sich nun wieder die Nächte um die Ohren, und sind dann bereits wieder sehr früh an den Straßen unterwegs. Viele hessische Nabu-Gruppen haben ihre Krötenzäune schon aufgestellt, um Amphibien an besonderen Gefahrenstellen vor dem Straßentod zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und abends die Krötenzäune abzugehen, die in den Eimern sitzenden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt der Amphibienexperte Heinz.



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