„Deutsche Sprache – schöne Sprache“ mit den „medlz“

Berührend, unterhaltsam und kurzweilig ist die A-cappella-Popband "medlz", die mit ihrem Konzert „Heimspiel“ das Publikum bei der Eröffnung der Friedrichsdorfer Sommerbrücke in ihren Bann zieht. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Live, Open-Air, ohne Eintritt und immer wieder ein Besuchermagnet, das ist die Friedrichsdorfer Sommerbrücke. Zu Fuß, mit dem Rad oder Auto sind Bürger in Massen zum Sportpark unterwegs, um bei kühlen Getränken in entspannter Atmosphäre Kultur zu genießen. Die Bandbreite der 21 Veranstaltungen ist groß. Sie reicht von A Cappella und musikalischen Leckerbissen über Kindertheater bis hin zu Kabarett.

Eröffnet wurde das abwechslungsreiche Programm von der weiblichen A Cappella-Popband „medlz“ mit einer musikalischen Liebeserklärung an die deutsche Sprache. Die vier Sängerinnen Nelly Palmowske, Silvana Mehnert, Joyce-Lynn Lella und Sabine Kaufmann stellten ihren Fans in Friedrichsdorf ihr neues Programm „Heimspiel – medlz singen deutsch“ vor. Zweieinhalb Stunden lang sangen sie deutsche Titel aus den Genres Pop, Rock, Klassik, Schlager sowie eigene Kompositionen. Zu hören waren Lieder wie etwa „Liebesbrief“ von Thomas D., „Karneval der Gefühle – Tanz der Moleküle“ von „medlz“, „Lieb’ das Kind in dir“ von Alfons Zitterbacke, „Chicago“ von Cluesco, „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius oder „Gerne“ von Andreas Burani.

„Engel“ von Rammstein

Es gab auch ein Rammstein-Special mit einem aus 23 Liedern bestehenden Hit-Mix aus Songs wie „Du hast“, „Sonne“, „Engel“ und „Ich will“. Das Motto des „Heimspiel-Abends“ lautete „Deutsche Sprache – schöne Sprache!“. Die Gruppe umschrieb ihn so: „Wir Deutschen haben eine wunderschöne Sprache, mit der man wunderbar und facettenreich Dinge beschreiben kann.“ Deutsch zu singen ist nicht einfach, wenn man bedenkt, dass unsere Sprache reichlich gespickt mit Lehnwörtern ist und viele Begriffe aus dem Französischen, Englischen, Latein oder anderen Sprachen längst eingedeutscht sind. Und so bat die Moderatorin das Publikum nach „Nur wer liebt“ von der Gruppe „Wir sind Helden“, um einen Tipp wie das Verb „flirten“ mit einem deutschen Tätigkeitswort umschrieben werden könnte. „Anbändeln“ und „baggern“ lauteten die Vorschläge der Friedrichsdorfer.

Zum Programm gehörten auch Titel von Udo Jürgens, Herbert Grönemeyer, von den „Prinzen“, Seeed und Friedrich Schillers „Ode an die Freude“, aber auch Eigenkompositionen von Silvana Mehnert wie die gefühlvolle Ballade an die Elbe „Mein Fluss“. „Städte mit Gewässern haben einen besonderen Charme. Am Fluss kann man Spazieren gehen, zur Ruhe kommen und feststellen, dass das Wasser in vielerlei Hinsicht ein Lebenselixier ist.“

Musik entschleunigt und inspiriert

Vergleichbar sei dies mit der Wirkung von Musik, die je nach Genre zum Entschleunigen, Träumen, Inspirieren, Feiern oder Sport treiben animiere, finden die „medlz“: „Mit Sprache und Musik, mit Worten und Tönen lassen sich Bilder malen, Stimmungen erzeugen.“ Humorvoll schilderten die vier Sängerinnen, was sie den ganzen Tag sonst noch machen, außer singen. Zu ihren Betätigungsfeldern gehören Texten, Moderieren, Songs schreiben, neue Ideen fürs nächste Programm sammeln und diese dann kreativ umsetzen. Kennengelernt hat sich das Quartett einst im Philharmonischen Kinderchor Dresden. Dort entdeckten sie ihre Freude am Gesang, ihre Liebe zur A Cappella-Musik und legten zehn Jahre lang solide Grundlagen für ihr Handwerk. In diesem Jahr feiern sie ihr 20-jähriges Bestehen. In Friedrichsdorf durfte das Publikum auch Lieder raten. Da wurde zur Melodie von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ ein Text der Prinzen gesungen. Die vier Vollblutmusikerinnen mit den großartigen Stimmen bescherten dem Publikum einen so kurzweiligen wie unvergesslichen Sommerbrücken-Auftakt.



X