Eltern beklagen mangelnde Konzepte

Friedrichsdorf (fw). Im FDP-Video-Chat mit den Eltern von Kita-Kindern aus Friedrichsdorf sei die wochenlange Doppel- und Dreifachbelastung der Eltern deutlich spürbar gewesen, berichtet Evelyn Haindl-Mehlhorn, FDP-Fraktionsvorsitzende Friedrichsdorf: „Die Stimmung war bedrückt, sogar Tränen wurden vergossen. Alle hatten nach wochenlanger Betreuung zuhause auf den versprochenen Neustart Anfang Juni gehofft, waren aber enttäuscht, dass nun maximal zwei Tage in der Woche betreut wird. Die Arbeitgeber fordern eine Rückkehr an die Arbeitsplätze, die Eltern werden weiter zwischen Beruf und Betreuung zerrissen, ohne dass sie eine Perspektive haben, wann sich dieser Zustand bessert.“ In diesem Zusammenhang sei heraus gekommen, erklärt die Fraktionsvorsitzende weiter, dass man sich von der Verwaltung alleingelassen fühle. „Man weiß gar nicht, ob die Probleme der Eltern im Rathaus „nachgefühlt“ werden“. Antworten auf ihre E-Mails bekämen Eltern selten. Die gesamte Kommunikation, selbst die Bedarfserhebung sei über die Elternbeiräte gelaufen, die auf diese Weise neben Beruf und Kinderbetreuung an manchen Tagen einen weiteren Vollzeitjob zu erledigen hatten und auch noch als Puffer für den Elternfrust herhalten mussten. „Am Freitag vor Pfingsten war noch nicht bekannt, welche Kinder am Dienstag nach Pfingsten in ihre Kitas zurückkehren durften. Die komplette Absage der Hortbetreuung schickte der Bürgermeister am 6. Juni, obwohl zuvor für den 8. Juni ein eingeschränkter Neustart versprochen worden war“, beschwert sich Haindl-Mehlhorn.

Gelobt worden sei aber auch. Einrichtungen wie die Waldwichtel oder die Kita Wirbelwind hätten sich rührend darum gekümmert, Kontakt zu „ihren“ Kindern zu halten. „Es kam fast täglich eine Nachricht, es gab Spiele- und Bastelanleitungen und Grüße an die Kinder, die ihre Erzieherinnen sehr vermisst haben.“, schilderte eine Mutter, die neben ihrem Beruf drei Kinder zu betreuen hat. Nun warten alle Eltern auf Konzepte und kreative Ideen, wie die Betreuung möglichst schnell weiter ausgebaut werden kann. „Wir sind jederzeit zum Dialog und Ideenaustausch mit der Verwaltung bereit, und wir bringen uns auch gern ein. Aber die Betreuung muss nach jetzt zwölf Wochen dringend zurück zu den Fachleuten in den Einrichtungen“, war das Fazit der Eltern beim fast zweistündigen Austausch per Videochat.



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