Das große Werben um Schulabgänger

Gerald Weil vom Autohaus Weil in Friedrichsdorf wirft mit den Achtklässlern Max, Timothy und Fallou (v. l.) einen Blick unter die Motorhaube eines modernen Elektrofahrzeugs. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Wie soll es nach der Schule weitergehen? Welcher Beruf, welches Fach soll es sein? Erst eine Ausbildung oder duale Ausbildung machen oder lieber ein Studium? Schwierige Fragen, die viele Schüler am Ende ihrer schulischen Laufbahn beantworten müssen. Die wenigsten wissen, wie es nach der Schule für sie weitergehen soll. Antworten, Informationen und Tipps aus erster Hand gab es von Profis und Ausbildern auf dem 12. Friedrichsdorfer Ausbildungstag, den der Verein „Aktives Friedrichsdorf“ ausrichtete.

Kooperationspartner beim Ausbildungstag, der für die Schüler der Philipp-Reis-Schule (PRS) sowie weiterer Schulen aus dem Hochtaunus- und Wetteraukreis gedacht ist, sind die PRS, die Stadt Friedrichsdorf und der Stadtmarketingverein Friedrichsdorf. Hans-Peter Neeb und Christina Klokkers, die Verantwortlichen bei „Aktives Friedrichsdorf“, begrüßten dieses Mal 56 Aussteller, von denen 13 zum ersten Mal dabei waren. Dazu gehörten DAX-Konzerne, Großbanken, Apotheken, Rechtsanwälte und Handwerksbetriebe. „Unter den Ausstellern befindet sich dieses Mal auch mit Rebecca Feucht von M.I.T. e-Solutions, einer E-Learning Agentur, eine ehemalige Schülerin“, freute sich Christina Klokkers.

Die Bandbreite der praxisorientierten Ausbildungsangebote und dualen Studiengänge in Friedrichsdorf und Umgebung ist groß, wie ein Blick in die verschiedenen Räume der Schule zeigt. Handwerker, Logistiker, Elektriker, Elektroniker, Mechaniker, Optiker, Kauf- und Verwaltungsfachleute suchen ebenso Nachwuchs wie medizintechnische oder chemische Angestellte. Viele Ausbilder informierten gemeinsam mit Auszubildenden und Angestellten über Ausbildung, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, duale Studiengänge und Karrierechancen. Außer Informationen zum jeweiligen Ausbildungsberuf und Unternehmen wurde das Werben um Auszubildende teils auch durch Apps, Imagefilme und Werkstücke unterstützt.

Gerald Weil vom Autohaus Weil in Friedrichsdorf und Michael Weiten, Ausbildungsleiter bei Auto Senger, erweiterten das Informations- und Gesprächsangebot an ihren Ständen mit einer Fahrzeugausstellung. Interessenten an einer Ausbildung als Kfz-Mechatroniker für System- und Hochvolttechnik, Automobilkaufmann, Lackierer oder Karosseriebauer wie Max, Timothy und Fallou konnten dadurch einen Blick unter die Motorhaube von abgasfreien E-Autos werfen. Oder wie Marius ins Führerhaus eines Trucks mit viel Elektronik, Tablet-Monitoren, Touch-Button-Steuerungen und Funkanlage, aber ohne Außenspiegeln, dafür aber mit Rückfahrkameras. „Dadurch gibt es keine toten Winkel mehr. Viele elektronische Bauteile wie Abstandshalter gab es in Lkw lange vor der Serienreife für Pkw“, erklärte Michael Weiten.

„Kleinere Brötchen“ im wahrsten Sinn des Wortes gab es im Workshop Kochen bei Philipp Kaulfuss, Koch im dritten Lehrjahr im Falkenstein Grand Hotel Königstein, zu sehen und zu probieren. Vor den Augen von Acht-, Neunt- und Zehntklässlern der PRS bereitete er Tafelspitz-Canapés mit Frankfurter Grüner Soße zu. Nico von der Helmut-Schmidt-Schule in Usingen informierte sich am Stand von Rolls Royce in Oberursel über eine Ausbildung zum Flugzeugindustriemechaniker für Triebwerke.

Beim Friedrichsdorfer Unternehmen entergon, einem der führenden Cloud- und Full-Service-Anbieter für Digital Signage-, Mobile App- und Web-Lösungen, informierte sich eine Gruppe Oberschüler über eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler oder Kaufmann für Digitalisierungsmanagement. Auch ein anderer Global Player hat mit Profil-Verbindungstechnik, seinen Sitz in der Hugenottenstadt. Der Marktführer für Verbindungen und Befestigungen für die Automobilindustrie sucht Kaufleute und Techniker.

An anderen Ständen gab es – wie bei der Landesärztekammer Hessen – Informationen über eine Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten (MFA) und bei der Stadt Friedrichsdorf zum Verwaltungsfachmann. Über kreative, gastronomische, kaufmännische und Berufe im Veranstaltungsmanagement informierten die Mitarbeiter der Tanzschule Taktgefühl. Wer das Angebot gut nutze und sich informierte, war am Ende des Tages um viele Informationen und Kontakte reicher.

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