Happy End zum Ferienschluss

Nachts schlafen die Dorfbewohner, wenn die Wölfe ihre Opfer aussuchen. Die selbstgebastelten Masken geben subtile Hinweise darauf, wer wohl wer sein könnte. Foto: jbr

Friedrichsdorf (jbr). Sich austoben, ausprobieren, zusammen kreativ sein, spielen und dabei etwas Eigenes erschaffen – so gestalteten sich die diesjährigen Ferienspiele der Stadt Friedrichsdorf in Köppern und Burgholzhausen. Nach zehntägigem Erarbeiten und Austüfteln kleiner Theaterstücke, Szenen und einer Zaubershow präsentierten die Sechs- bis Elfjährigen ihre Schöpfungen auf den Wehrwiesen Burgholzhausens den Eltern, Geschwistern und Verwandten.

In vier Gruppen hatten die Kinder mit Hilfe des Ferienspielteams ein vielfältiges Programm auf die Bühne gebracht. Mit Auftritten als Fabelwesen, Geister, wilde Tiere und mit Tricks und Kunststücken verzauberten die Ferienspielkinder, Darsteller und Inszenatoren zugleich, ihr Publikum und erhielten großen Applaus.

Damit die Lokalhistorie nicht in Vergessenheit gerät, erzählte die zweite Gruppe die spannende Geschichte der Ritter und Prinzessinnen von Burgholzhausen als eine Art szenische Lesung. Die dargestellte Begebenheit, in der sich auch die Edlen im Mittelalter mit alltäglichen Problemen herumzuschlagen hatten und auch auf der Jagd nicht immer alles nach Plan verlief, wenn Pfeil und Bogen sich einfach nicht anständig ausrichten ließen, gab Anlass zur Heiterkeit und zu viel Gelächter – besonders bei den jüngsten Zuschauern.

In einem kleinen Theaterstück planten Seeräuber die Erbeutung eines Schatzes. Doch wie könnte der Raub gelingen? Es mussten Pläne für Ablenkungsmanöver geschmiedet werden. So kam es, dass die furchtlosen Seeleute dem Publikum Witze erzählten und mit tänzerischen Choreografien beeindruckten, bei der die Zuschauer zum Shanty „Wellerman“ kräftig mitklatschten. Nach solch denkwürdigen Auftritten zur Ablenkung konnte der Schatz natürlich zum Schluss mit Leichtigkeit erbeutet werden.

Den Feind entlarvt

Die vierte Ferienspiel-Gruppe hatte sich für die Aufführung auch etwas Besonderes überlegt. Wer das beliebte Gesellschaftsspiel „Werwolf“ kennt, wird wissen, wie spannend die dahinter verborgene Geschichte ist, die während der in Zyklen kreisenden Nächte im Dorf, um welche sich das Spiel dreht, gesponnen wird. Dies solle genutzt werden, erklärte der Erzähler, um „Werwolf“ einfach mal in ein kleines Stück zu verwandeln. Einen Dorfbewohner nach dem anderen eliminierten die Werwölfe Nacht für Nacht, während die Dorfgemeinschaft auch bei Tage im Dunkeln tappte, wer unter ihnen die blutrünstigen Graurücken sein könnten. Nicht einmal der Seher oder die Hexe, die in der Nacht kurze Zeit im Dorf umhergingen, konnten noch vor ihrem Tode durch die Werwölfe zur Aufklärung beitragen. Doch schließlich gelang es den letzten beiden Dörflern, den Feind in den eigenen Reihen zu entlarven und unschädlich zu machen. Ein Happy End zum Schluss der Ferienspiele!

Ebenfalls sehr glücklich waren die Kinder über den Eiswagen, der „zufällig“ den Weg zu den Wehrwiesen gefunden hatte, und nach getaner Arbeit für alle Mitwirkenden eine Kugel Eis anbot, während das warme Wetter noch zu anschließenden Gesprächen und nettem Beisammensein einlud.



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