Jonas Steinert ist neuer Leiter des Sport- und Kulturamts

Der neue Sport- und Kulturamtsleiter der Stadt vor seiner neuen Wirkungsstätte. Foto: pit

Friedrichsdorf (pit). Die Haken an den Wänden, an denen zuvor ganz offensichtlich Bilder hingen, sind verwaist. Stuhl und Schreibtisch in dem schönen Eckbüro im Gebäude des Standesamtes sind es nicht mehr. Dort hat Jonas Steinert den Platz des Leiters des Sport- und Kulturamts eingenommen. Die Position hatte vor ihm für gut zwei Jahre Bert Jonas inne.

Damit folgt der gebürtige Zwenkauer, der seine ersten Lebensjahre in Leipzig verbrachte und später das Gymnasium in Großenhain besuchte, im Grunde zielstrebig dem roten Faden, der seine Biografie durchzieht. „Dadurch, dass ich während meiner Kinder- und Jugendzeit aktiv in Breitensport und -kultur beteiligt war, lernte ich schon früh, wie wichtig solche Angebote für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind“, sagt Steinert rückblickend. Auch sein Zivildienst auf einer Dresdner Rettungswache stand unter dem Stern des gesellschaftlichen Engagements.

Auseinandersetzung mit Lobbys

Es folgte das Studium der Politologie in Berlin, wo er mit großem Interesse ins kulturelle Leben eintauchte: „Ich arbeitete in verschiedenen Theatern und konnte mir auf diese Weise immer kostenfrei die Vorstellungen anschauen.“ Nebenher besuchte der heute 32-Jährige aber auch Museen, Konzerte oder Aufführungen zeitgenössischen Tanzes und nahm am Berliner Clubleben teil. Wichtig sei ihm auch stets die Beteiligung an kulturpolitischen Diskussionen und die Auseinandersetzung mit Lobbyarbeit gewesen: „Mit der Zeit interessierte mich immer mehr, wie die Zusammenhänge sind, wie die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung funktionieren muss, damit sich kulturelle Projekte verwirklichen lassen.“ So absolvierte er Praktika bei der Interessengruppe „Rat für die Künste“ und im Bundestagsbüro von Katrin Göring-Eckardt, der damaligen kulturpolitischen Sprecherin der Grünen im Bundestag.

Folgerichtig entschied sich Steinert nach dem Bachelor der Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin im April 2010, den Masterstudiengang Kulturmanagement bei der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt anzuschließen. Quasi fast nahtlos nach dessen erfolgreichem Abschluss im September 2012 trat er seine erste Stelle an: als Mitarbeiter im Kulturamt der Stadt Aschaffenburg und damit auch am Stadttheater Aschaffenburg. Sein Aufgabenbereich beinhaltete einerseits die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie das Marketing für das alle Sparten abbildende Gastspieltheater. Andererseits oblag ihm das Management und die Koordinierung von Großveranstaltungen wie den Aschaffenburger Kulturtagen oder Jubiläen wie „400 Jahre Schloss Aschaffenburg“. Schon dort konnte er gute Erfahrungen mit einer funktionierenden Stadtgesellschaft sammeln. Etwas, worauf er sich auch für sein Wirken in Friedrichsdorf freut. „Ich bin zwar erst fünf Wochen hier, doch ich bin total glücklich über das erfahrene, gut vernetzte Team hier“, sagt Steinert und versichert, dass er sich seit der ersten Minute an Ort und Stelle in Friedrichsdorf rundum wohlfühlt. Und außerdem: „Mit Kultur und Sport macht man Menschen glücklich!“

Galionsfigur Philipp Reis

Für sein Wirken in Friedrichsdorf hat Steinert bereits konkrete Vorstellungen: „Ich gehe nicht mit Aktionismus ans Werk, sondern schaue erst einmal, was es hier gibt.“ Eine Kommune sei eine demokratische Einrichtung, in der er allerdings Impulse setzen könne. Doch: „Der gute Geist in einer Kommune bestimmt sich aus gemeinnützigen Gruppen und Initiativen.“ Die gelte es wertzuschätzen und zu unterstützen, um möglichst gemeinsam etwas zu entwickeln.

Alleinstellungsmerkmal der Hugenottenstadt sei insbesondere, dass einst der Physiker und Erfinder Philipp Reis hier das Telefon erfand, findet Steinert. Eine Tatsache, mit der man klar Flagge zeigen könne. Speziell für Friedrichsdorf gelte es daher, an den bestehenden Formaten zu arbeiten und anhand derer die Außenwerbung weiter zu entwickeln: „Es geht darum, das Angebot Friedrichsdorfs zu profilieren und an dessen Sichtbarkeit in der Region zu arbeiten.



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