Da kommt Freude bei allen auf – Die Friedzbox ist wieder da

Kommen meist täglich auf die Skatebaordbahn in Seulberg: Titas (14) , ein fünfjähriger Fan, Mia (9) und Vivien (13). Fotos: fch

Friedrichsdorf (fch). Sommer, Sonne, Sport, Spiel und Spaß im Freien stehen bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs. Passend dazu ist das Jugendarbeit Mobil „Friedzbox“ wieder in der Stadt unterwegs. Es fährt mit der Skatebordbahn Seulberg, der Ökosiedlung, dem Sportpark, den Wehrwiesen in Burgholzhausen und dem Forum in Köppern fünf Standorte an. Darüber freuen sich mit Kindern und Jugendlichen vor allem auch die beiden Teamer Mathias Feßler und Manuel Vogt vom städtischen Jugendbüro. „Seit zwei Wochen sind wir wieder mit der Friedzbox zu täglich wechselnden Standorten außer an Feiertagen unterwegs und bieten mobile Jugendarbeit an. Zuvor war nur aufsuchende Jugendarbeit mit coroanconformem Abstand möglich“, berichten die beiden. Die offizielle Eröffnung des Mobils für die Jugendarbeit fiel in den ersten Lockdown. „Corona hat uns in unserer Arbeit zurückgeworfen, da wir uns bewusst zurückgehalten haben. Wir waren zu Fuß unterwegs, um als Ansprechpartner für einzelne Kinder und Jugendliche da zu sein“, erzählt Vogt. „Ärgerlich war, dass wir unseren Gesprächspartnern trotz suboptimalem Wetter keinen Sitzplatz in und keinen vor der Friedzbox anbieten konnten“, fügt sein Kollege Feßler hinzu. Gesprächsbedarf sei bei den jungen Leuten vorhanden. Themen waren Schule und Homeschooling, dauerhafte Aufsicht durch zu Hause arbeitende Eltern, Anwesenheit der Geschwister, das verstärkte Bedürfnis sich mit Kumpeln zu treffen und auszutauschen, was durch die Pandemie oft nicht realisierbar war. „In der Pandemie sind wir zu einer Art Kummerkasten verkümmert. Aktive Jugendarbeit war wie ein aktives Freizeitangebot nicht möglich“, bedauern die Mitarbeiter von Jugendbüroleiterin Claudia Schünemann. Die den Jugendpflegern am häufigsten gestellte Frage lautete: „Wisst ihr, wie lange das noch geht?“ Bei der Antwort mussten die Pädagogen passen, da ein Blick in die Kristallkugel nur im Märchen oder Science-Fiction-Roman möglich ist.

„Wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen wissen, dass wir wieder mit der Friedzbox unterwegs sind, Freizeitgestaltung an öffentlichen Plätzen wieder möglich ist und wir als Ansprechpartner für Einzelne wie auch Gruppen zur Verfügung stehen“, sagt Vogt. „Alle können wieder spontan in die Friedzbox reinschauen und mit uns ihre Hausaufgaben, Anliegen und Wünsche besprechen oder Fragen stellen“, ergänzt Feßler. Kollege Vogt ist Mathelehrer und kann bei kniffligen Aufgaben fachliche Tipps geben und Lösungswege aufzeigen. „Das Wichtigste für die Jugendlichen ist ein außerschulischer Treffpunkt mit Ansprechpartner“, betonen die Jugendpfleger. Sie bauen wieder ein Programm auf mit Angeboten wie dem Wikingerschach Mölkky, Speedminton oder Basteln. Die Zusammensetzung der Gruppen sei vom Alter und den Interessen her an den einzelnen Standorten sehr unterschiedlich. In den Wehrwiesen laufe der Kontakt vor allem über die Eltern. Das Publikum sei jung, leihe sich vor allem Bälle und Tore zum Spielen aus. Zur Skatebordbahn komme ein aktives Publikum, dass weniger spiele, sondern mehr Sport treibe. Und sich zur Untermalung laute Musik wünsche. Oft brächten die Kids ihre bevorzugte Musik selbst mit, berichten die Jugendpfleger. Am Forum werde Fußball oder Basketball gespielt, das Publikum sei jünger. In der Ökosiedlung sind die Gruppen altersmäßig gemischt. Allerdings müssen die pädagogischen Mitarbeiter hier aktiver als an den anderen Standorten auf die Zielgruppe zugehen. „Der Kontakt zur Zielgruppe ist meist schnell hergestellt, da alle neugierig sind, was es mit dem bunt bemalten Mobil auf sich hat.“ Bei den hochsommerlichen Temperaturen in dieser Woche waren die Obstacles auf der Skatebordbahn weniger als üblich frequentiert. Mit Scooter oder BMX-Rad waren Titas (14), Mia (9) und Vivien (13) auf der Minipipe, den beiden Quarterpipes und Boen mit unterschiedlichen Elementen sowie dem Rail unterwegs.

Oder einfach mal nur reden

Verstärkt wurde das Trio durch einen Fünfjährigen, der mit seinen Eltern da war. „Wir sind mit unserem Sohn seit zwei Wochen täglich hier. Er hat die sehr schöne Anlage mit viel Platz für sich entdeckt und ist mit seinem Scooter auf den Hindernissen unterwegs“, freut sich die Mutter. „Hier ist immer Platz, und die Älteren nehmen Rücksicht auf die Kleineren“, lobt der Vater. „Das Friedzbox-Angebot ist cool“, sagen die drei Stammbesucher Titas, Mia und Vivien. Manchmal leihen sie sich auch Bälle zum Spielen aus und kaufen sich bei den Teamern Getränke. Das Friedzbox-Angebot richtet sich an Jugendliche ab der fünften Klasse und junge Erwachsene bis 21 Jahre. „Wir unterstützen junge Menschen mit Informationen zur aktuellen Lage und beraten sie bei verschiedenen Anliegen. Auch bieten wir Hilfe an bei schulischen Fragen, Bewerbungen für Schule, Ausbildung, Freiwilliges Jahr, Studium und Arbeit. Herzlich willkommen sind auch alle an unseren Standorten, die einfach mal reden wollen. Zudem gibt es sportliche oder kreative Angebote, die vom Standort abhängig sind“.

!Der aktuelle Friedzbox-Fahrplan: montags von 15.30 bis 19 Uhr an der Skatebordbahn Seulberg, dienstags von 17.15-20.30 Uhr in der Ökosiedlung, mittwochs von 15.45 bis 18.30 Uhr im Sportpark, donnerstags von 17.30 bis 20.30 Uhr auf den Wehrwiesen in Burgholzhausen und sonntags von 16 bis 19.45 Uhr beim Forum in Köppern.

Weitere Artikelbilder



X