Kreativwoche erstmals mit zehn Stationen

Holzbildhauerin und Tischlerin Ortrud Sturm aus Rödermark zeigt Dorothea und Julia wie sie aus weichem Birkenholz ihre Skulpturen ausarbeiten können, nachdem sie die Stämme von der Rinde befreit haben. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Die beliebte Sommerakademie der Kulturstiftung ist ein Erfolgsmodell. Vor 17 Jahren ist sie mit je einer Holz- und Musikwerkstatt gestartet. Kontinuierlich wurde das

kreative Angebot ausgebaut. Damit vergrößerte sich der Platzbedarf.

Schnell wurde das Forum Köppern für die Sommerakademie der Kulturstiftung zu klein. Es ist inzwischen die 17. ihrer Art und die Veranstaltung ist stetig größer geworden. Aktuell finden die Werkstätten in der Philipp-Reis-Schule statt. Deren Mensa ist zudem idealer Treff- und Kommunikationspunkt für alle Teilnehmer und Kursleiter wie Bürgermeister Horst Burghardt und Heike Havenstein vom Kultur- und Sportamt informierten. Die 17. Sommerakademie öffnet ihre Türen für alle Begeisterungsfähigen, Wiss- und Lernbegierigen in der letzten Woche der hessischen Sommerferien vom 5. bis 9. August. „Wir laden alle ein, wieder eine Woche lang intensiv kreativ tätig zu werden und den eigenen Horizont zu erweitern“, erklärten Stadtoberhaupt und Organisatorin. Zum ersten Mal gibt es zehn Werkstätten. „Vorkenntnisse sind in den Musikwerkstätten und in der Fotowerkstatt erforderlich“, betonte Heike Havenstein. Für alle anderen sind Begeisterungsfähigkeit, Neugier und Ausdauer die wichtigsten Voraussetzungen. Neu im Programm ist die Werkstatt „Feuer und Eisen – Kunst aus Eisen“ mit dem aus Norddeutschland kommenden Künstler Bernd Bannach. Nach einer Einführung im Umgang mit Feuer und Eisen sowie der Vermittlung von Techniken wie Spalten, Lochen oder Feuerschweißen, wird an ersten Skulpturen gearbeitet.

Neuer Leiter der Fotowerkstatt ist mit dem Fotografen und Filmer Reiner Harscher ein Friedrichsdorfer. Fotografiert wird in Friedrichsdorf und Umgebung sowie an einem Tag in der Frankfurter City. Ebenfalls wieder im Angebot ist die Graffiti-Werkstatt, die erstmals Jan-Malte Strijek leitet. Zum Programm gehören „Urban Art“ und Graffiti sowie „Style-Writings“. Den Klassiker Holzwerkstatt führt die Holzbildhauerin und Tischlerin Ortrud Sturm aus Rödermark. Hier fertigen die Teilnehmer in Handarbeit aus einem Stück Holz Skulpturen nach ihren Vorstellungen.

Experimentieren und radieren

Zum zweiten Mal dabei ist die Kunstwerkstatt „Künstlerbuch – Blatt für Blatt“ unter der Leitung von Uta Schneider. Die in Offenbach lebende, international bekannte Künstlerin lädt alle zu einem Wechselspiel zwischen Improvisation und Konzept ein, bietet Raum fürs Experimentieren. Zum dritten Mal vermittelt der Friedrichsdorfer Künstler Eckhard Gehrmann in der Kunstwerkstatt mit Schwerpunkt Radierung unterschiedliche Möglichkeiten der Radiertechnik wie Kaltnadeltechnik, Ätzradierung, Aquatinta, Aussprengtechnik, Vernis Mou und Monotypie. Ergänzt werden diese durch die Erstellung von Farbradierungen. Der in Frankfurt lebende freischaffende Bildhauer Simon Vogt leitet die Steinwerkstatt. Hier werden Skulpturen aus Tuff, Sandstein oder einem leicht zu bearbeitenden Kalkstein herausgearbeitet. Der zweite Klassiker der Sommerakademie sind die Musikwerkstätten. Geleitet werden sie von der Friedrichsdorfer Cellistin Mercedes van Gunsteren, dem Friedrichsdorfer Pianisten Lars Keitel, der zugleich Ansprechpartner der Sommerakademie vor Ort ist. Der in den Niederlanden lebende Pianist Thomas Herrmann leitet gemeinsam mit Querflötistin Nina Steinbronn die Werkstatt „Kammermusik und Klavier“. Für den Schwerpunkt Gesang zeichnet erneut Gabriele Zimmermann als Leiterin verantwortlich. Anmeldeschluss für die Musikwerkstätten Kammermusik und Klavier ist der 3. Mai, für Gesang der 15. Mai. Nicht im Rahmen der Sommerakademie angeboten werden Kurse aus dem Bereich Malerei wie Havenstein bemerkte. Dafür gebe es bereits ein großes Angebot in der Stadt. „Die Sommerakademie ist ein Kulturanker für die ganze Region. Wir sind stolz auf unser großes Kulturangebot als Stadt mit 25 000 Einwohnern“, erklärte der Bürgermeister.

!Die Gebühr pro Werkstatt beträgt für Jugendliche und Schüler 140 Euro (mit Wohnsitz Friedrichsdorf 130 Euro), für Erwachsene 195 Euro (mit Wohnsitz Friedrichsdorf 180 Euro). In der Gebühr sind Mittagessen und Kaltgetränke enthalten. Bei verschiedenen Kunstwerkstätten entstehen zusätzliche Materialkosten. Die Teilnehmerzahl ist bei allen Werkstätten begrenzt. Anmelden können sich Interessierte ab sofort. Anmeldeschluss für die Kunstwerkstätten ist am Montag, 24. Juni. Ausführliche Infos gibt es unter Telefon 06172-7311296 oder 7311263 sowie per E-Mail an kulturstiftung[at]friedrichsdorf[dot]de und im Internet unter www.kulturstiftung-friedrichsdorf.de sowie www.facebook.com/kulturstiftung.friedrichsdorf.

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