Musik, so leicht wie der Sommer war

In Gitarrist und Komponist Patrick Pagels hat Sängerin Caro Josée einen „tollen Ideengeber“ gefunden. Foto: pit

Friedrichsdorf (pit) – Mit Caro Josée konnte Kulturamtsleiter Jonas Steinert nicht allein die Preisträgerin des Echo Jazz 2013 ankündigen, sondern gleichzeitig eine Formation, die mit „Summers Ease“ der Leichtigkeit des Sommers frönte. Kaum auf der Bühne nahm das Quartett die zahlreichen Zuschauer zunächst auf eine kleine Weltreise, an die Orte, an denen Caro Josée ihre Inspirationen gefunden hat: Ibiza, das texanische Archer City, Laguna Beach, Ligurien oder Côte d’Azur. Alles Orte, die im Leben der gebürtigen Gießenerin „Zauber und Eindruck hinterlassen haben“.

Reise-Begegnungen

Gleichzeitig war es aber auch eine Hommage an Künstlerkollegen und eine Art Tagebuch der Begegnungen mit Menschen auf all diesen Reisen, die die Sängerin, die heute in Hamburg lebt, in kleinen Episoden erzählte. So berichtete sie von der jungen Frau namens Lisa aus Pisa, die sie in ihrem ersten Urlaub in Ligurien kennenglernt habe und die sie zu dem Song „Mona Lisa aus Pisa“ inspirierte. „Als sie uns im nächsten Urlaub begegnete, stellte sie sich zwar als Lisa aus Rom vor, doch da stand der Titel schon fest“, lachte die Interpretin und führte weiter aus: „Im darauf folgenden Urlaub wurde uns gesagt, dass sie mittlerweile an der Côte d’Azur reiche Männer abzockt.“ Entsprechend beschwingt und verschmitzt erklang somit der entsprechende Song, bei dem es eine Freude war, das angenehme Interagieren innerhalb der Band zu erleben.

Überhaupt bekam jeder einzelne Musiker, Patrick Pagels an der Gitarre, Steffan Diedrichsen an Orgel und Bass sowie Tammo Bergmann am Schlagzeug – zum Vergnügen des Publikums – immer wieder genügend Raum für ein kleines Solo. Gleichzeitig gab es Begegnungen mit Django Reinhardt, der als Begründer des europäischen Jazz gilt, und einen Ausflug in die Welt der Attitüden der Gypsies. Es ließ sich hin und wieder der Einfluss von Henry Mancini erspüren, dessen musiklaische Schwerpunkte im Jazz, aber besonders im Swing lagen. Und über allem die samtig-rauchige Stimme von Caro Josée, der man für dieses Konzert jedoch eher eine intimere Club-Atmosphäre gewünscht hätte, als die große Bühne auf dem an sich wunderschönen Friedrichsdorfer Sportgelände.



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