PRS-Schüler zeigen digitale Welten und die „Secret Places“

Die Siebtklässler Hugo (12), Marten (13) und Gabriel (12) kümmern sich um Fische wie hier Malawi-Barsche in den acht Aquarien und um Stabheuschrecken im Terrarium. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Experimente, Expeditionen, Gespräche und Informationen: Der „Tag der offenen Tür“ an der Phillip-Reis-Schule (PRS) ist ideal für Viertklässler und ihre Eltern, um Einblicke hinter die Kulissen zu erhalten, das pädagogische Konzept und den Lernalltag hautnah zu erleben. Aufgeregt warten die Schüler der PRS auf die ersten Besucher am „Tag der offenen Tür“. Sie wollen Viertklässlern und Eltern, aber auch Mitschülern, Einblicke in acht verschiedene Bereiche aus ihrem Schul- und Lernalltag ermöglichen. Dafür haben sie sich gut vorbereitet. Die Bandbreite der Fächer und Angebote reicht von Naturwissenschaften, Sprachen und Gesellschaftswissenschaften über Musik, Kunst, darstellendes Spiel und Sport bis zu Berufsorientierung, Nachmittags- und Unterstützungsangebote. Die Besucher können unter anderem Instrumente ausprobieren, Basteln, Bauen, Experimentieren, Bouldern, Fußball spielen, auf dem Trampolin springen, das Smartboard ausprobieren oder bei Warm-ups im Theaterunterricht mitmachen. Graue Zellen auf Trab bringen konnten pfiffige Gäste bei Angeboten wie dem Mathe-Quiz „Kahoots“ oder dem Schachrätsel, Experimenten bei Licht und Dunkelheit und Expeditionen. Letztere führten sie mit Lateinschülern zurück in die Römerzeit, mit SV-Schülervertretern an „Secret Places“ der PRS und mit Informatikschülern in „Digitale Welten“.

Das neue Unterrichtsfach „Digitale Welt“ gehört zu einem in diesem Schuljahr gestarteten Pilotprojekt an zwölf weiterführenden hessischen Schulen mit rund 70 Klassen der Jahrgangsstufe fünf. Die PRS ist eine davon. Tobias Brünner ist an der PRS Fachsprecher Informatik sowie Sport- und Informatiklehrer. Er informiert, dass das neue Unterrichtsfach derzeit noch nicht benotet wird und darum nicht versetzungsrelevant ist. Es verbinde grundlegende Kompetenzen der Informatik mit ökonomischer und ökologischer Bildung. Die Fünftklässler lernen wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen beitragen können. Bei der Vermittlung der Lerninhalte stehe die direkte Anwendung und Praxis im Vordergrund. Die Schüler lernen anhand konkreter Aufgaben informatische Grundlagen wie Programmieren oder die Funktionsweise von Algorithmen kennen. Zudem werden wichtige Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung im Unterricht besprochen. All diese Kompetenzen sind wichtig, damit die Schüler gut gerüstet in die Arbeitswelt der Zukunft starten können.

Fünftklässler zeigen den Besuchern zahlreiche Beispiele aus der Praxis. Zu ihnen gehört Carla (11), die erklärt wofür die Buchstaben und Zahlen auf dem Eier-Code stehen. Der „ökologische Fußabdruck“ auf dem Ei informiert über Herkunfts- und Bundesland, Haltungsformen, Betrieb und Stall. Die Schülerin hat recherchiert, ihre ökonomische und Medienkompetenz bei Preisvergleichen mit Exceltabellen geschult, programmiert und verschlüsselt. Wie Programmieren mit Hilfe von grafischen Bausteinen, die wie ein Puzzle zusammengefügt werden, funktioniert, zeigte Vincent (10). „Das ist ideal zum Einstieg, da die Schüler bei grafischen Benutzeroberflächen keine Syntax- und Tippfehler machen können und schnell Ergebnisse erhalten“, sagt Tobias Brünner. Ben (10) führt vor wie die Verschlüsselung mit einem „Geheimen Achteck“ mit Hilfe von acht Alphabetgruppen geht. Max sagt bewundernd: „Es ist cool!“ Melissa berichtet stolz: „Wir lernen mit dem Programmieren zugleich Nachrichten zu verschlüsseln.“ Wie logische Entschlüsse bei der Entscheidungs- und Ergebnisfindung von Aufgaben wie „Erdbeerklau“ oder „vier Schildkröten“ helfen können, haben Jasmin (11) und andere Teilnehmer des bundesweiten Online-Wettbewerbs „Informatik-Biber“ getestet. Jetzt sind alle gespannt wie gut sie abgeschlossen haben. Fische aus aller Welt bestaunen konnten die Besucher bei der Aquarien-AG. Biologielehrer Marius Krause und die Siebtklässler Hugo (12), Marten (13) und Gabriel (12) kümmern sich um die Fische, Garnelen und Schnecken in acht Aquarien und um Stabheuschrecken im Terrarium der Schule. Zu ihren Aufgaben gehört das Füttern der Fische, das regelmäßige Auffüllen mit frischem Wasser, das Reinigen der Scheiben und einiges mehr. Einmal in der Woche freuen sich die Stabheuschrecken im Terrarium über frische Brombeerblätter, „die lieben sie“. Neben den vielen Informationen in den einzelnen Fächern, kamen Spiel, Spaß und Genuss am „Tag der offenen Tür“ in der PRS ebenfalls nicht zu kurz.



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