Rollkunstläuferinnen holen Silber und Gold in Bayreuth

Christina Engel, Maya Tietjen, Nora Schunicht und Emily Sachse (v. l.). Foto: TSG

Friedrichsdorf (fw). Bei den diesjährigen Süddeutschen Meisterschaften in Bayreuth waren über 150 Rollkunstläufer am Start, um sich in den Disziplinen Pflicht, Kür und Solotanz zu messen. Maya Tietjen lief dort in der Pflicht zu Silber, Nora Schunicht gewann in der Kür die Goldmedaille. Von der TSG Friedrichsdorf waren vom Hessischen Landesverband vier Läuferinnen nominiert worden, die bereits am Donnerstag die Gelegenheit nutzten, sich mit dem speziellen Betonboden des Eistadions vertraut zu machen und für die Wettbewerbe das beste Rollenmaterial auszuwählen.

Am Freitag fanden dann die Pflichtwettbewerbe der Schüler A Mädchen statt. Hier gingen Maya Tietjen (14) und Christina Engel (15) an den Start und mussten in dem zweistündigen Wettbewerb ihr Können bei den ausgelosten vier Pflichtfiguren zeigen. Für Maya, die vor wenigen Wochen die Deutsche Meisterschaft in Hanau für sich entscheiden konnte, lief es in Bayreuth zunächst nicht ganz so rund. Gleich in der ersten Pflichtfigur, dem Gegendreier vorwärts auswärts, unterliefen ihr zwei kleine Fehler. Auch die Gegenwende vorwärts auswärts und der Schlangenbogen-Doppeldreier liefen nicht so souverän wie noch bei der Deutschen Meisterschaft. Aber durch eine sehr starke Rückwärtsschlinge gelang ihr ein hervorragender zweiter Platz, und sie konnte sich über die Silbermedaille freuen. Christina, die erst seit diesem Jahr in der Leistungssportklasse startet, zeigte bei allen Pflichtfiguren eine gute Leistung. Sie erzielte bei der schwierigen Rückwärtsschlinge sogar ihre bisher beste Saisonleistung und belegte im Gesamtergebnis Platz 8.

Am Abend traten dann Emily Sachse (13) in der Altersklasse Schüler B Mädchen und später Nora Schunicht (14) bei den Schüler A Mädchen zu ihrem ersten Teilwettbewerb, der Kurzkür, an. Emily präsentierte sich dabei sehr gut, lief souverän und elegant und konnte sich in einem großen Teilnehmerfeld zunächst auf Platz 8 setzen. Nora, die in dieser Saison schon beim Brüder-Grimm-Pokal und den Hessischen Meisterschaften Gold geholt hatte, zeigte auch in Bayreuth eine starke Leistung. Dadurch konnte sie sich auf Platz 3 und knapp vor die Favoritinnen aus dem Bundeskader setzen. Mit nicht einmal einem Punkt Rückstand auf die Führende hielt sie sich damit alle Chancen für eine Medaillenplatzierung oder gar den Sieg offen.

Emily Sachse präsentierte dann am Samstag eine gelungene Langkür, konnte dabei ihre volle Trainingsleistung abrufen und zeigte Sprünge wie Axel, Doppel-Salchow und Doppel-Toeloop. Lediglich eine fehlende Sitzpirouette zum Ende des Kürprogramms verhinderte eine noch bessere Platzierung. Es gelang ihr aber mit Platz 10 eine Platzierung in der vorderen Hälfte, die dem Hessischen Landesverband ein zusätzliches Startrecht im kommenden Jahr sichert.

Die Schüler A Wettbewerbe gingen erst am Sonntag weiter. Nora hatte daher die Herausforderung, an dem langen Pausentag davor die notwendige Anspannung und Konzentration auf den Wettkampf hochzuhalten, ohne sich von der greifbar nahen Medaille nervös machen zu lassen. Doch sie zeigte starke Nerven, und in der Langkür glückten Nora sämtliche Doppelsprünge. Sie punktete außerdem mit ihren abwechslungsreichen Kombinationen aus Stand-, Sitz- und Waagepirouetten. Ihr ausdrucksstarkes Programm unterstrich Nora mit anspruchsvollen Schrittpassagen, die sie mit starkem Kantendruck und gekonnten Drehungen lief und die vom technischen Wertungsgericht in den höchsten Schwierigkeitsgrad dieses Wettbewerbs eingestuft wurden.

Trainerin Verena Preis zeigte sich hoch erfreut über Noras Leistungsentwicklung seit dem vergangenen Jahr und vor allem über den Kampfgeist, mit dem sie um jeden Punkt stritt. Damit konnte sie den Rückstand aus der Kurzkür mehr als wettmachen und sicherte sich Platz 1 und die Goldmedaille. Schon am 2. August geht es für Nora weiter mit den Deutschen Meisterschaften in Heilbronn.



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