Säcke mit Plastikabfall in der Natur

„Wer schleppt wohl ein ausgeschlachtetes Mofa in einen Bach“, denken sich die fleißigen Pfadfinder als sie ihren Fund bei der Bachreinigung bergen. Foto: bnk

Friedrichsdorf (bnk). „Es sind leider immer wieder diese „Kleinigkeiten“, die unsere Natur verschandeln und somit Lebensräume für Fische, Amphibien, Kleinwild und Vögel bedrohen.“ merkte Klaus Schläger von den Anglern mit sorgenvoller Miene bei der Bachreinigung in Burgholzhausen an. Der Burgholzhäuser Angelverein hat sich dem Erhalt des Lebensraumes Erlenbach neben vielen anderen Aktivitäten verschrieben. Denn nur, wenn ein Gewässer immer wieder gesäubert und vom Unrat befreit werde, den nachlässige und gedankenlose Bürger einfach fallen ließen oder auch absichtlich in den Erlenbach würfen, könne der Erlenbach sein ökologisches Gleichgewicht halten beziehungsweise wieder herstellen, sind sich die Angler sicher. Dringend notwendig sind die alljährlichen Bachreinigungsaktionen, dies erlebten die fleißigen Helfer am Samstagvormittag deutlich.

Ein Mofa, ein Lenkrad und Handys

Zu den spektakulärsten Funden gehörte ein altes ausgeschlachtetes Mofa, das die Pfadfinder gleich zu Beginn ihres Arbeitseinsatzes auf Höhe der Kleingärten erblickten und zu Dritt aus dem Bachbett zogen. Komplett verrostet war das alte Teil. „Ich frage mich, warum schmeißt das jemand weg?“ empörte sich der 12-jährige Niklas. „Ein Metallhändler hätte noch dreißig Euro dafür gezahlt. Außerdem ist das richtig schwer, so einfach lässt es sich ja nicht tragen.“ Bereits auf dem Weg entlang des Erlenbaches fiel den jungen Pfadfindern, die zum Stamm der Grauen Wölfe gehören, übergroße Plastiktüten auf, die – nicht zu übersehen – vor dem Gebüsch am Wegesrand lagen und dort überhaupt nichts zu suchen hatten. Unter der Leitung von Annette Hammen sammelten die sechs Schüler eifrig Unrat ein und befreiten so die Natur von allerlei Müll. Zu den Kuriositäten, die in der Natur gefunden wurden, gehörten auch das Gestänge eines Fahrradanhängers, mehrere Handys, Autoräder und sogar das Lenkrad eines Autos war dabei. Viele Bürger seien ganz offensichtlich nicht in der Lage, Kunststoffverpackungen von Snacks und Süßigkeiten wie Chipstüten, Schokoladenpapier oder auch Plastikflaschen so zu entsorgen wie es sein sollte, wunderten sich die Reiniger.

Gut vorbereitet kam der Sprecher der Bachpaten, Helmut Blahak vom Angelverein, morgens auf den Parkplatz Am Sauerbrunnen. Arbeitshandschuhe für alle und ausreichend Plastiksäcke hatte er mitgebracht. Auch Erfrischungsgetränke waren in seinem großen Kofferraum. Zu den fleißigen Helfern, die in Gummistiefeln gekommen waren, gehörten Mitglieder des Angelvereins, Pfadfinder, Mitglieder des Nabu und BUND sowie Bürger ohne Vereinszugehörigkeit. Nach getaner Arbeit erwartete die Helfer eine Stärkung in der Alten Schule: Erbsensuppe mit Einlage, Brötchen und Getränke.

Noch am gleichen Tag fuhren Mitarbeiter des Bauhofs die Wegstrecke entlang des Baches ab und sammelten die vielen Plastiksäcke ein, die sich im Verlauf des Arbeitseinsatzes mit Müll gefüllt hatten; dank der fleißigen Helfer.



X