Sag’ beim Abschied leise „Servus“

Friedrichsdorf (bnk). „Servus, nicht Adieu und nicht Adé“, so halten es die Wiener, „Dann tut’s auch nicht so weh“, bemerkte die Sopranistin Helga Hastik während ihrer Grußworte an das heimische Publikum in Garnier’s Keller. Der letzte öffentliche Auftritt war es für die „Grand Dame“ der Sangeskunst aus Friedrichsdorf, die mit ihren Auftritten nicht nur in der Region, sondern weit darüber hinaus bekannt ist und sich großer Wertschätzung erfreut. Dankesworte richtete Hastik an ihre langjährigen Weggefährten, die Sänger von Arioso, mit denen sie ihr letztes Konzert, die „Frühlingsstimmen“ auf die Bühne brachte. Dabei stellte sich die Sängerin noch einmal einer großen Herausforderung, drei Lieder des großen italienischen Komponisten Giu seppe Verdi sollten es sein. Ein hoher Anspruch an die Stimme, wahrlich nicht einfach zu bewältigen, Hastik gab ihr Bestes. Bevor der erste Teil zu Ende ging, sang Hastik zusammen mit Marlies Heinrich das bezaubernde „Blumenduett“, und es kam zu einem berührenden Moment. Noch während die letzten Liedzeilen erklangen, verschwanden die beiden Sängerinnen hinter dem Bühnenvorhang.

Mezzosopranistin Lissi Qi Wang beeindruckte wieder mit ihrer klaren und volltönenden Stimme mit einem chinesischen Lied und einer Partitur aus Mozarts „Figaros Hochzeit“. Heinrich intonierte das erste deutsche Lied des Abends, „Am See“ von Franz Schubert. Und mit „The Rose“, einem Traditionell aus Irland, gesungen in der deutschen Variante, brachte Peter Linn die Besucher zum Träumen. Sopranistin Isa Regina Siebert hat sich dem lyrischen und jugendlich-dramatischem Gesang verschrieben und besang die zügellose Liebe im Lied „An den Mond“ aus der Oper Rusalka von Antonin Dvorak, gefolgt von „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus der Operette „Giuditta“ von Franz Lehar. Komplettiert wurde der Abend mit wunderbaren Liedern gesungen von Fritz Kalmbach und Elke Jugl.

Ganz ohne Gesang geht es nicht

Als ein Abschied in allen Ehren mit einem gelungenen Mix aus Ausschnitten der deutschen und französischen Oper sowie Wiener Operettenliedern und amerikanischen Musicalsongs gestaltete sich dieser Konzertabend. Die Gesangskollegen bereiteten Hastik die Bühne und verabschiedeten sich alle gebührend. Die Moderation hatte Anna Elisabeth Doll übernommen, und am Klavier saß Friedrich Haller. Ganz ohne Gesang geht es natürlich nicht bei Hastik. „Ich werde weitersingen“, so die Sopranistin. Das heißt, sie wird ihren Gesangsschülern weiter als Lehrerin erhalten bleiben.



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